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Dein Hund hat Arthrose, andere Gelenkbeschwerden oder Spondylosen? Dann wird dein Hund sicher auch schon mal Schmerzmittel bekommen haben.

Ich würde meinen, dass gerade Schmerzmittel zu den häufigsten verschriebenen Medikamenten beim Tierarzt gehören.

Schmerzmittel nehmen in der Arthrosebehandlung eine wichtige Stellung ein und erfüllen wichtige Aufgaben, die ich gleich näher erklären möchte. Auch mein Hund Rocky bekommt bei Schmerzen immer wieder ein Schmerzmittel. Denn für mich gibt es da keine andere Meinung: Ein Hund, der Schmerzen hat, braucht auch etwas dagegen. Leider hilft bei einigen Hunden Teufelskralle oder CBD-Öl nicht mehr so gut, oder sie brauchen phasenweise Unterstützung, die sie dann auch bekommen sollten.

Aber ich bin auch der Meinung, dass man nicht außer Acht lassen darf, dass Schmerzmittel immer nur ein Symptom bekämpfen: nämlich Entzündung und Schmerz.

Das Ziel der Arthrosebehandlung sollte deshalb immer die Bewegungstherapie, der Muskelaufbau und der Erhalt der Gelenkbeweglichkeit sein. Wenn man hier als Hundebesitzer ansetzt, kann man sehr viel erreichen und deutlich weniger Schmerzmittel einsetzen. Das praktiziere ich erfolgreich mit Rocky seit Jahren.

Eine sehr häufige Frage, die ich gestellt bekomme, bezieht sich auf die Nebenwirkungen der Schmerzmittel. Deshalb möchte ich dir jetzt die gängigsten Schmerzmittel, die Wirkungsweise und die Nebenwirkungen vorstellen.

Also legen wir los! 🚀

Übersicht über die verschiedenen Schmerzmittel

Bei der Schmerzbehandlung kommen unterschiedliche Schmerzmittel zum Einsatz. Dazu gehören:

  • Nichtsteroidale Antiphlogistika
  • Metamizol
  • Opioid-Analgetika/ Opioide
  • Gapapentin/ Pregabalin
  • Phen-Pred
  • Glukokortikoide/ Cortison

Diese unterscheiden sich in der Wirkungsweise, in der Wirkungsstärke und Dauer und auch in den Nebenwirkungen. Ich stelle Dir nachfolgend alle einzeln vor.

Nichtsteroidale Antiphlogistika (kurz: NSAID) – schwache Analgetika (Schmerzmittel)

Sie werden als Mittel der Wahl bei chronischen Schmerzen, Gelenkproblemen, Arthrosen oder Spondylosen eingesetzt.

NSAID-Einsatz-bei-Hunden-Arthrose-Gelenke

NSAIDs hemmen die Bildung von Prostaglandinen, die als Entzündungsmediatoren dienen, indem sie ein bestimmtes Enzym – die Cyclooxigenase (kurz:COX) hemmen. Man unterscheidet hierbei zwei verschiedene Arten dieses Enzyms COX 1 und COX 2 (siehe Grafik). Auf dem Markt gibt es verschiedene Präparate, die in unterschiedlicher Art und Weise die Bildung der Prostaglandine hemmen. Vereinfacht gesagt, gibt es Präparate, die selektiv die Bildung der Prostaglandine hemmen (nur COX2) und andere die gleichmäßig alle, also nicht selektiv hemmen (alos COX 1 und COX 2).

Du fragst Dich vielleicht, warum es überhaupt wichtig ist, das zu wissen?
Die Prostglandine übernehmen aber auch andere wichtige Funktionen, z. B. wirken sie schleimhautschützend im Magen, diese werden über die COX 1 gebildet. Somit entstehen die wichtigen Nebenwirkungen also durch die hemmende Wirkung der “guten” Prostaglandine.

  • COX 1 ist vornehmlich in der Magenschleimhaut und in der Niere zu finden
  • COX 2 reichert sich vornehmlich mit dem Fortschreiten der Entzündungsprozesse an

Mein Tipp: Da die Omega-3-Fettsäuren auch die Bildung der entzündungsfördernden Prostaglandinen hemmt, dürfen Omega-3-Fettsäuren auf keinen Fall in der Arthrosebehandlung fehlen. Ich persönlich nutze gerne die Lachsölkapseln von Futtermedicus* und das Algenöl von Napfcheck*.

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Magen-Darm Beschwerden (wie Erbrechen, Appetitlosigkeit, Magenschleimhautentzündungen), Magengeschwüre und auch Blutungen. Diese Nebenwirkungen sind darauf zurück zu führen, dass Prostaglandine zwar zum einen als Entzündungsmediatoren wirken aber zum anderen auch die Magenschleimhaut schützen. Fällt dieser Effekt durch die Gabe der Medikamente weg, kann es zu den oben genannten Problemen kommen. Auch in der Niere wird die Bildung der Prostaglandine reduziert, das wieder rum reduziert den Blutfluss in der Niere, was zur Niereninsuffizienz und im schlimmsten Fall zum Nierenversagen führen kann.

Ob ein Hund unter Magen-Darm-Problemen bei der Schmerzmittel Einnahme leidet, ist ganz unterschiedlich. Wie bei uns Menschen, sind einige sehr sensibel – es schlägt einem förmlich auf dem Magen und andere wiederum haben fast nie Probleme damit.
Um die Nebenwirkungen zu mildern kann parallel die Gabe eines “Magenschutzes” sinnvoll sein. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, Medikamente wie Omeprazol, Pantoprazol, Succabest oder pflanlich wie Ebisch, Malve oder Ulmenrinde – mit denen ich persönlich sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Ich nutze beispielsweise sehr gerne die Ulmenrinde von Napfcheck* oder die Eibischwurzel von Krauterie*.

Jeder Hund ist anders

Du kennst das vielleicht auch: Ibuprofen wirkt Wunder bei Kopfschmerzen und Paracetamol gar nicht oder es ist genau andersrum. Bei unseren Hunde ist das nicht anders. Auch aus klinischen Studien weiß man, dass Hunde unterschiedlich gut auf NSAIDs reagieren. Wenn also ein Medikament keine gute Wirksamkeit zeigt, sollte ein anderes Präparat ausprobiert werden.

Liste der nicht stoeroidale Antiphlogistika (NSAID) – Präparate

Präparate, die zur Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogistika gehören, sind z. B.: Rimadyl, Metacam, Previcox, Onsior oder Trocoxil.
Noch mal aufgelistet:

  • Rimadyl oder auch Canidryl, Carprodyl, Carpotab mit dem Wirkstoff Carprofen
  • Cimalgex mit dem Wirkstoff Cimicoxib
  • Metacam oder auch Meloxidyl mit dem Wirkstoff Meloxicam
  • Previcox mit dem Wirkstoff Firocoxib
  • Deramaxx mit dem Wirkstoff Deracoxib
  • Onsior mit dem Wirkstoff Robenacoxib
  • Trocoxil mit dem Wirkstoff Mavacoxib
  • Tolfedine mit dem Wirkstoff Tolfenaminsäure
  • Romefen mit dem Wirkstoff Ketoprofen
  • Novalgin oder auch Novaminsulfon mit dem Wirkstoff Metamizol
  • Phenylbutazon mit dem Wirkstoff Phenylbutazo

Trocoxil – Eine Besonderheit

Eine Besonderheit unter den NSAIDs stellt Trocoxil mit dem Wirkstoff Mavacoxib dar, das oral zur einmal monatlichen Anwendung bei Hunden bei Entzündungs- und Schmerzzuständen im Zusammenhang mit Gelenkerkrankungen, wie Arthrose zugelassen ist. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Hund regelmäßig und dauerhaft Schmerzmittel bekommen muss und die zuverlässige tägliche Verabreichung eines Medikamentes nicht gewährleistet werden kann. Aber gerade bei einer Langzeitwirkung (Depotwirkung) sollten mögliche Nebenwirkungen (Niere und Magen-Darm-Trakt) beachtet und die Laborwerte regelmäßig kontrolliert werden.

Langzeitbehandlung

Beachte bitte, dass bei einer Langzeittherapie regelmäßige Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dabei sollten besonders Blutbild, Leber- und Nierenwerte überprüft werden.

Achtung mit humanmedizinischen Präparaten

Ibuprofen und Diclofenac verursachen schon in kleinen Mengen bei Hunden schwere Magen-Darm Blutungen und sollten niemals angewendet werden. Paracetamol wirkt stark leberschädigend und bei der Katze kommt es sogar zur Vergiftung. Zusätzlich ist Paracetamol nicht wirksam beim Hund und sollte niemals angewendet werden.

Ebenfalls sollten NSAIDs niemals gemeinsam mit Cortison gegeben werden – Es kommt zu schweren Nebenwirkungen.

 

Metamizol

Metamizol (Novalgin) ein Pyrazolonderivat nimmt wegen seiner spezifischen Eigenschaften eine Sonderstellung unter den NSAIDs ein.

Wirkungsweise

Es dringt leicht ins zentrale Nervensystem ein und hemmt dort die Prostaglandinproduktion. Im Gegensatz zu den anderen NSAIDs reichert es sich aber nicht im entzündeten Gewebe, Niere und im Magen an. Dadurch fehlt zwar einerseits die entzündungshemmende Wirkung aber andererseits treten keine typischen Nebenwirkungen auf. Es wirkt gut schmerzlindernd, fiebersenkend und krampflösend.

Nebenwirkungen

Der Wirkstoff ist in der Regel gut verträglich.
Mögliche Nebenwirkungen sind:

  • Zerstörung der weißen Blutkörperchen (den Entzündungszellen) – auch Agranulozytose genannt
  • Allergische Reaktionen
  • Blutdrucksenkende Wirkung (Hypotonie) und Kreislaufprobleme

Beachte

Nachteilig ist, die relativ kurze Wirksamkeitsdauer, sodass die Tabletten 3x tgl. verabreicht werden müssen und dass es „nur“ schmerzlindernd wirkt und nicht entzündungshemmend. Für Hunde die aber eigentlich keine NSAIDs bekommen sollten, wäre das eine gute Alternative.

Da Novalgin die Wirksamkeit von Cylosporin herabsetzt, sollte ein Hund, der dieses Medikament gegen Autoimmunerkrankungen bekommt, kein Novalgin erhalten.
Ebenso sollten Hunde, die unter einer Blutbildungsstörung leiden, nur nach Absprache mit dem Tierarzt Novalgin einnehmen.
Da auch hier Nebenwirkungen insbesondere bei längerer Einnahme möglich sind, ist es ratsam, regelmäßige Laboruntersuchungen durchführen zu lassen.

Galiprant® – eine super Alternative zu den klassischen NSAIDs

Das Medikament Galliprant® enthält den Wirkstoff Grapiprant und ist noch recht neu auf dem Markt.
Anders als die anderen NSAID hemmt das Medikament nicht die Cyclooxigenasen, sondern den sogenannten EP4 Rezeptor. Denn damit das Prostaglandin in der Zelle ihre Funktion ausüben kann, braucht es einen Rezeptor, an dem es binden kann. Du kannst dir das wie einen Schlüssel (Prostaglandin) und das passende Schloss (Rezeptor) vorstellen. Denn nur wenn beides zusammenpasst erfolgt eine Wirkung.

Der EP4-Rezeptor nimmt eine zentrale Funktion bei rheumatischen, osteoarthritischen und auch anderen entzündlichen Veränderungen ein und wird in diesem Zuge besonders oft gebildet. Daran bindet das sogenannte Prostaglandin E2 (PGE2) und das wiederum nimmt einen besonderen Stellenwert ein, da es maßgeblich an der Entstehung von Schmerzen beteiligt ist.

In meinem Blogbeitrag: Galliprant® – die neue Hoffnung? Findest du detaillierte Infos zu diesem neuen Medikament.

Librela – mit monoklonalen Antikörpern gegen den Schmerz

Auch noch recht neu auf dem Markt (2021) ist das Medikament „Librela“ der Firma Zoetis. Auch dieses Medikament soll zur Schmerzlinderung beitragen. Die Wirkung basiert auf so genannte monoklonale Antikörper, die sich gegen den Botenstoff „Nerve-Growth-Factor“ richten, welcher im Schmerzgeschehen eine wichtige Rolle spielt. 

Vereinfacht gesagt, basiert die Wirkungsweise darauf, dass die enthaltenen Antikörper am Schmerz-Botenstoff binden und dieser dadurch unwirksam wird.

Das Tolle: Leber und Nieren sollen nicht belastet werden und insgesamt ist die Anwendung recht nebenwirkungsarm.

Librella wird im vierwöchigen Abständen in Form einer Injektion unter die Haut gespritzt. Eine Schmerzlinderung tritt ungefähr innerhalb einer Woche ein. Bis hahin kann der Hund auch weiterhin seine Schmerzmittel erhalten.

Hier findest du weitere Infos zu diesem noch recht neuen Medikament.

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Opioide-Analgetika, Opioide – starke Analgetika (Schmerzmittel)

Wirkungsweise

Die Medikamente dieser Wirkstoffklasse hemmen bestimmte Rezeptoren (im zentralen Nervensystem, aber auch im Körper), die unter anderem auch für die Schmerzentstehung zuständig sind. Neben einer schmerzlindernden Wirkung, haben alle Opioide aber auch Auswirkungen auf die Atmung, Kreislauf, Darmtätigkeit und den Temperaturhaushalt. Katzen entwickeln z. B. grundsätzlich Fieber unter der Therapie mit Opioiden.

Da Opioide unterschiedlich stark an den Schmerzrezeptoren binden, unterscheiden sich die einzelnen Opioide in ihrer schmerzlindernden Wirkung. So wirken Morphin, Fentanyl oder Methadon z. B. stark schmerzlindernd aber auch atemdepressiv (verlangsamte Atmung).

Nebenwirkungen

Da vor allem Tramadol zur Schmerzbehandlung eingesetzt wird, gehe ich auf diese Nebenwirkungen ein.
Möglich sind:

  • Benommenheit/ Schläfigkeit/ Schlappheit
  • Kann die Krampfschwelle erniedrigen (Achtung: Epileptiker)
  • Geringes Suchtpotential
  • Erbrechen, Übelkeit, Speicheln, Mundtrockenheit, Verstopfung

Wirkstoff – Liste

  • Morphin (nur als Injektion verfügbar)
  • Fentanyl (Fentanyl-Pflaster)
  • Methadon (nur als Injektion verfügbar)
  • Buthorphanol (nur als Injektion verfügbar)
  • Tramadol (als Tablette möglich) – Handelsname: Tramal

Machen Opioide abhängig?

Bei einer Behandlung mit Opioiden länger als 4 Wochen kann eine körperliche Abhängigkeit (Gewöhnung) entstehen, muss aber nicht. Dies ist  tritt bei vielen Medikamenten auf, die länger genommen werden. Dies bedeutet jedoch nicht, süchtig zu sein. Werden Opioide plötzlich abgesetzt, entwickeln sich Entzugssymptome wie Unruhe, Verstopfung oder Durchfall. Deshalb sollten sie immer langsam über einen längeren Zeitraum abgesetzt werden.

Wegen seines geringen Suchtpotential fällt Tramadol nicht unter das Betäubungsmittelgesetz.

Beachte

Da Tramadol nur eine relativ kurze Wirkzeit hat, muss es häufig angewendet werden (3x tgl.).

Gabapentin und Pregabalin

Gabapentin ist ein Medikament aus der Humanmedizin und das Haupteinsatzgebiet ist die Behandlung neuropathischer Schmerzen (Nervenschmerzen). Neben diesem Einsatzgebiet hat es aber auch eine unterstützende Wirkung auf die klassischen Schmerzmittel und wird häufig in Kombination mit Opioden oder NSAIDs bei Hunden mit chronischen Schmerzen eingesetzt. Oftmals kann man dann die anderen Schmerzmittel reduzieren und hat dennoch eine gute schmerzlindernde Wirkung.

Pregabalin
ist dem Gabapentin sehr ähnlich, hat aber eine noch bessere Wirkung und längere Halbwertszeit. Pregabalin wird unter dem Handelsnamen Lyrica vertrieben.

Wirkungsweise

Die genaue Wirkungsweise ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass es die unkontrollierte Erregung der Nervenzellen im Gehirn verhindert und so zum einen die Krampfschwelle erhöht. Aber es bremst vermutlich so auch die spontan und anfallsartig ausbreitende Überaktivität schmerzverarbeitender Nervenzellen.

Neuropathische Schmerzen  (Nervenschmerzen) werden auf Schädigungen von Nerven zurückgeführt. Herkömmliche Schmerzmittel helfen oft nicht. Das liegt daran, dass es verschiedene Schmerzarten gibt ( z. B. durch Entzündungen, Schmerzen oder veränderter Schmerzverarbeitung hervorgerufen).

Nebenwirkungen

Die wichtigste Nebenwirkung ist eine „leichte Benommenheit/ Sedation“ die vor allem am Anfang einer Therapie auftritt und meist von alleine wieder verschwindet. Um diese Symptome zu minimieren, sollte die Dosis langsam gesteigert werden.
Außerdem kann es bei Gabapentin zu einer potentiellen Leberschädigung kommen. Deshalb sollte auch hier eine regelmäßige Laboruntersuchung erfolgen.

Beachte

Die Medikamentengabe darf auf keinen Fall  abrupt beendet werden, sondern muss langsam ausgeschlichen werden, da es andernfalls zu Nebenwirkungen kommen kann, wie Krämpfe oder starke Benommenheit.
Da es überwiegend über die Niere ausgeschieden wird, sollte es nicht oder nur mit großer Vorsicht bei nierenkranken Hunden eingesetzt werden.

Phen-Pred

Dieses Medikament ist eine Kombination aus Phenylbutazon (NSAID) und Prednisolon (Kortison). Es ist ein sehr potentes Schmerzmittel mit einer zusätzlichen entzündungshemmenden Wirkung, das jedoch nur über einen kurzen Zeitraum (maximal 1 Woche) gegeben werden sollte.

Nebenwirkungen

Möglich sind:

  • Magen-Darm-Probleme, wie Erbrechen, Durchfall, Magengeschwür
  • Beeinträchtigung der Nierenfunktion
  • Verminderte Bildung von Blutzellen im Knochenmark (Knochenmarksdepression)

Beachte

Um Magen-Darm-Probleme so gut es geht vorzubeugen, sollte die Tabletteneingabe stets nach der Fütterung erfolgen. Es darf nicht bei Hunden die unter Magengeschwüren oder erhöhter Blutungsneigung leiden, angewendet werden.

Glukokortikoide – Cortison

Wirkungsweise

Glukokortikoide sind natürliche Hormone, die vom Körper in der Nebenniere produziert werden. Die wichtigsten Vertreter sind Cortison und Cortisol.
Sie besitzen an sich keine direkte analgetische Wirkung, sondern haben eine sehr gute entzündungshemmende und abschwellende Wirkung. Sie sind stärker entzündungshemmend als die NSAIDs, da sie noch weitere Entzündungsmediatoren hemmen. Am häufigsten wird Predinsolon eingesetzt.

Glukokortikoide werden z. B. bei einem akuten Schub einer Arthrose, bei einer Gelenksentzündung die durch ein Trauma verursacht wurde oder bei Tumorschmerzen eingesetzt. Gerade bei einem akuten Schub oder einer starken Entzündung wird Kortison lokal ins Gelenk gespritzt, um so eine bessere Wirksamkeit zu erzielen.

Nebenwirkungen

Die Cortisongabe kann mit einigen Nebenwirkungen einhergehen.
Möglich sind (nach Häufigkeit des Auftretens sortiert):

  • Vermehrter Appetit mit möglicher Gewichtszunahme
  • Vermehrter Durst und damit einhergehend vermehrter Urinabsatz
  • Hecheln
  • Erbrechen und Durchfall, Magen-Darm-Probleme im Allgemeinen (z. B. Magengeschwür)
  • Haut- und Haarkleidveränderungen
  • Muskelschwund
  • Leberwert-Erhöhung
  • Verhaltensänderungen

Für alle Nebenwirkungen spielt die Dauer der Cortisongabe eine entscheidende Rolle. Je länger der Hund das Medikament nimmt, je wahrscheinlicher ist das Auftreten von Nebenwirkungen. Beim kurzfristigen Einsatz können je nach Dosierung die ersten vier genannten Nebenwirkungen auftreten.

Ein weiteres Problem ist, dass Cortison einen Stoffwechsel abbauenden (Katabolismus) Effekt hat, dass bedeutet, dass es vor allem längerfristig gegeben den Knorpelstoffwechsel schädigt.
Jedoch hat man manchmal keine anderen Möglichkeiten, als Cortison einzusetzen. Denn je länger die Entzündung anhält, umso mehr wird das Gelenk allein durch die verschiedenen Entzündungsmediatoren geschädigt.

Cortison in Tablettenform sollte bei einer Arthrosebehandlung möglichst vermieden werden.

Beachte

Falls es doch eingesetzt wird, sollte es möglichst immer morgens eingenommen werden, da auch die körpereigene Kortisonproduktion zu dieser Zeit stattfindet.
Außerdem sollte Kortison immer langsam und über einen längeren Zeitraum ausgeschlichen werden,  damit der Körper sich langsam an die reduzierte Menge des Hormons gewöhnen kann. Niemals darf eine hohe oder länger andauernde Kortisongabe abrupt abgesetzt werden. Eine Addionkrise könnte die Folge sein. Das ist ein lebensbedrohlichen Zustand, der durch einen Mangel an Kortison ausgelöst wird.

Niemals darf Cortison zusammen mit einem NSAID gegeben werden, da dies zu massiven Nebenwirkungen wie, Magenbeschwerden, Magengeschwür, Blutungen etc. führt.

Fazit

Du siehst also, es gibt sehr viele Medikamente, die bei Gelenkproblemen, Arthrose oder Spondylosen eingesetzt werden können. Welches Medikament jedoch für Deinen Hund geeignet ist, sollte immer nach einer individuellen Beratung entschieden werden.

Ganz nach dem Motto: So wenig wie möglich und soviel wie nötig, solltest Du bei der Behandlung von Gelenkproblemen nicht nur auf eine Schmerzbehandlung setzen. Denn sie macht nur einen kleinen Pfeiler in der Behandlung aus. Wichtiger ist es, den Knorpel zu schützen und zu stärken, die Muskulatur und damit den Halteapparat zu kräftigen. Wenn Du diese Ratschläge beherzigst, dann wird Dein Hund automatisch weniger Schmerzmittel benötigen.

Weiterführende Literatur