Inhalte dieser Seite
- 1 Grundsätzliches: Können bestimmte Faktoren, wie Futteraufnahme das Blutbild beim Hund beeinflussen?
- 2 Das rote Blutbild
- 3 Das weiße Blutbild beim Hund
- 4 Die klinische Chemie und die Elektrolyte
- 4.1 Alaninaminotransferase (ALT)
- 4.2 Albumin (ALB)
- 4.3 Alkalische Phoshatase (AP)
- 4.4 Aspartataminotransferase (AST)
- 4.5 Gesamt-Bilirubin (TBIL)
- 4.6 Glutamatdehydrogenase (GLDH)
- 4.7 Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT)
- 4.8 Blutharnstickstoff (BUN)
- 4.9 Phosphor (PHOS)
- 4.10 Harnstoff
- 4.11 Kreatinin (CREA)
- 4.12 Symmetrisches Dimethylarginin (SDMA)
- 4.13 Gesamteiweiß (TP)
- 4.14 Kalzium (Ca2+)
- 4.15 Cholesterin (CHOL)
- 4.16 Blutzucker/Glucose (GLU)
- 4.17 Amylase (AMYL), Lipase
- 4.18 Canine pankreatische Lipase (cPLI)
- 4.19 Canine Trypsin-like Immunoreactivitiy (cTLI)
- 4.20 Natrium, Kalium, Chlorid (Na+, K+, Cl-)
- 5 Fazit
Du kennst diese Situation vielleicht auch.
Das Blutbild beim Hund steht an oder du möchtest ein Blutuntersuchung deines Hundes machen lassen und würdest gerne wissen, was diese ganzen Abkürzungen in einem Blutbild bedeuten? Vielen Patientenbesitzern in der Klinik geht es genau und aus diesem Grund möchte ich dir heute zeigen, wie du das Blutbild beim Hund richtig liest und was diese ganzen Abkürzungen bedeuten.
Grundsätzlich kann man unterschiedliche Parameter im Blut bestimmen. Meistens wird ein rotes Blutbild und eine klinische Chemie, inklusive Untersuchung der Elektrolyte angefertigt.
Grundsätzliches: Können bestimmte Faktoren, wie Futteraufnahme das Blutbild beim Hund beeinflussen?
Ja, dass Blutbild deines Hundes kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden.
So beeinflusst beispielsweise die Nahrungsaufnahme die Glucose, Harnstoff, Fette und das Phosphat.
Somit sollte der Hund bei einer geplanten Blutentnahme nüchtern (12 Stunden fasten) zur Laboruntersuchung erscheinen, um mögliche Verfälschungen der Laborwerte entgegenzuwirken.
In manchen Situationen, wie zum Beispiel ein akuter Notfall, kann man nicht darauf achten und das ist auch okay, da dann meistens andere Parameter wichtiger sind. Wenn ich jedoch mit meinem Hund eine Vorsorgeuntersuchung durchführen oder beispielsweise die Nierenwerte kontrollieren möchte, ist es wichtig, solche Verfälschungen zu vermeiden.
Genauso kann Stress oder körperliche Anstrengung die Erythrozyten- und Leukozytenzahl, Glucose, Laktat, Stresshormone und Muskelparameter verfälschen.
Also fangen wir an und schauen uns das Blutbild beim Hund genauer an:
Das rote Blutbild
Ein Blutbild beim Hund wird häufig in ein kleines Blutbild und ein großes Blutbild bzw. Differentialblutbild eingeteilt.
Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten)
Erhöhung der Erythrozyten (Polyzythämie)
Die roten Blutkörperchen, auch Erythrozyten genannt, machen den größten Anteil des Blutes aus. Ihre Hauptaufgabe ist der Sauerstofftransport. Eine Erhöhung der Erythrozyten wird auch Polyzythämie oder auch Erythrozytose genannt. Bei einer Erhöhung der roten Blutkörperchen sind alle anderen Blutzellreihen im Normbereich.
Beachte bitte: Windhunde und auch Dackel können physiologischerweise einen höheren Hämatokrit ausweisen.
Die Erhöhung der roten Blutzellen kann einerseits relativ und zum anderen absolut sein.
Relative Polyzthämie
Eine relative Polyzythämie (Erhöhung der Erythrozyten) ist quasi eine „Pseudo“ Erhöhung der Erythrozyten. In diesem Fall, liegt immer eine andere Ursache, die nichts mit den Blutzellen zu tun hat, zu Grunde. Es bezeichnet den Zustand einer Hämokonzentration, also eine Bluteindickung.
Mögliche Gründen wären: Dehydrierung infolge von Hitze, fehlende Wasseraufnahme, Erbrechen, Durchfall oder Verbrennungen. Weitere Anzeichen einer Hämokonzentration (Bluteindickung) sind eine Erhöhung der Proteine und des Natriums.
Die absolute Polyzythämie
Die absolute Polyzythämie (Erhöhung der Erythrozyten) kann man wiederrum in eine primäre und eine sekundäre Form einteilen und hat etwas mit einer fehlerhaften Blutzellenbildung zu tun.
Die primäre Form
bezeichnet eine krankhafte Störung der Blutzellenbildung im Knochenmark. Diese Erkrankung wird auch als Polycythaemia vera bezeichnet. Bei dieser, Gott sei dank sehr seltenen Erkrankung, kommt es zu einer abnormen und viel zu starken Bildung der Blutzellen.
Die sekundäre Form
oder auch symptomatische Polyzythämie genannt, umfasst eine vermehrte Bildung von Blutzellen (Erythropoese), die durch andere Faktoren ausgelöst wird.
Als Erythropoese bezeichnet man den Vorgang der Bildung und Reifung der roten Blutzellen.
Dies kann zum Beispiel durch eine erhöhte Erythropoetin (EPO) Produktion der Fall sein, ausgelöst durch schwere Herzerkrankungen, chronische Lungenerkrankungen oder Pulmonalstenosen (Einengung des Gefäßes, welches das Blut vom Herzen zur Lunge führt). Auch der Aufenthalt in großer Höhe oder bei Brachycephalie (Rundköpigkeit, wie z. B. beim Mops) kann es zu einer gesteigerten EPO Produktion kommen.
Daneben kommen auch Tumore in Frage.
Erythropoetin (EPO) ist ein Wachstumsfaktor, der essentiell für die Bildung von neuen roten Blutzellen ist. Es sagt quasi dem Körper „Hey, produziere mehr rote Blutzellen“. Er wird in der Niere gebildet und spielt auch beim Doping im Sport eine große Rolle.
Symptome einer Erhöhung der Erythrozyten (Polyzythämie)
können dunkelrote Schleimhäute und eine Blutungsneigung durch einen mechanischen Riss der kleinen Blutgefäße (Nasenbluten, Einblutungen im Auge, Blut im Urin) sein. Weiter kann es zu zentralnervösen Symptomen oder Thrombosen kommen.
Erniedrigung der roten Blutkörperchen (Anämie)
Eine Anämie, bedeutet dagegen, dass der Hund zu wenig rote Blutkörperchen hat. Der Anteil der roten Blutkörperchen am Gesamtblut wird als Hämatokrit angegeben. Bei Hunden liegt dieser zwischen 44-57 %.
Eine Anämie an sich, ist keine selbständige Krankheit, sondern Ausdruck einer anderen Erkrankung. Denn normalerweise sollten Abbau und Neubildung im Gleichgewicht liegen.
Für eine Anämie können 3 Gründe vorliegen:
Es werden nicht genügend neue rote Blutkörperchen gebildet, auch bezeichnet als aplastische Anämie oder Knochenmarksinsuffizienz.
Chronische Erkrankungen, wie Niereninsuffizienzen oder Schilddrüsenunterfunktionen, aber auch Infektionen können zur Anämie führen. Es gibt einige Autoimmunerkrankungen, die eine Neubildung der roten Blutkörperchen verhindern und auch Tumorerkrankungen oder Mangelanämien (wie Eisenmangel, Vitamin B und Folsäuremangel) können zur Anämie führen.
Wenn eine Blutung eine Anämie verursacht, spricht man auch als Blutungsanämie.
Hauptursache sind Verletzungen und Traumata. Aber auch verschiedene Tumorarten, wie zum Beispiel Milztumore oder Darmtumore können zu Blutungen führen und damit eine Anämie verursachen. Daneben sind noch Krankheiten, die eine normale Blutgerinnung verhindern, wie zum Beispiel Rattengifte oder angeborene Blutgerinnungsstörungen zu nennen. Was leider immer mal wieder vorkommt, ist ein hochgradiger Befall mit Flöhen, Zecken oder Würmern, die eine Anämie beim Tier verursachen.
Als dritte Möglichkeit kann die Lebenszeit der roten Blutkörperchen reduziert sein (normal sind etwa 120 Tage).
Dies geschieht durch einen übermäßigen Abbau bzw. weil die roten Blutkörperchen zerstört werden (hämolytische Anämie).
Die Hauptursachen für eine Hämolyse sind Autoimmunerkrankungen und Blutparasiten, wie Babesien, Ehrlichien oder Anaplasmen. Aber auch Chemikalien oder Toxine, sowie Tumorerkrankungen können eine hämolytische Anämie verursachen.
Symptome einer Anämie
Äußerlich ist eine Anämie durch sehr blasse Schleimhäute sichtbar.
Wenn es sehr schnell zu einer starken Zerstörung der roten Blutkörperchen kommt, werden große Mengen an roten Farbstoff (Hämoglobin) freigesetzt und die Schleimhäute färben sich gelblich (man spricht dann von einem Ikterus).
Außerdem sind Hunde mit einer Anämie schnell schlapp, müde und zeigen wenig Antrieb. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Sauerstoffgehalt, der durch die roten Blutkörperchen transportiert wird, reduziert ist.
Wichtig ist: Welche Grunderkrankung verursacht die Anämie?
Bei einem anämischen Hund ist es natürlich sehr wichtig zu unterscheiden, welche Grunderkrankung zugrunde liegt. Also handelt es sich um eine Bildungsstörung, eine Blutung oder ein übermäßiger Abbau der roten Blutkörperchen.
So schaut man sich bei einem anämischen Patienten immer die Retikulozyten an.
Das sind junge, noch unreife rote Blutkörperchen und die Anwesenheit dieser Zellen, deutet darauf hin, dass das Knochenmark auf den erhöhten Bedarf an roten Blutkörperchen reagiert. Auch eine biochemische Untersuchung des Blutes und eine Urinuntersuchung sind wichtig, um die Organfunktionen und den Elektolythaushalt des Hundes einschätzen zu können. Ebenso ist eine Untersuchung der Blutgerinnung empfehlenswert, um mögliche Gerinnungsstörungen auszuschließen. Eine Kotuntersuchung kann zum einen Hinweise auf Parasiten geben und zum anderen können chronische Blutungen aus dem Darmtrakt ausgeschlossen werden.
Zusätzlich kann man mittels eines Blutausstriches unter dem Mikroskop nach Infektionserregern, wie Anaplasmen, suchen.
Manchmal ist es außerdem sinnvoll, eine Knochenmarksbiopsie durchzuführen. Die dadurch entnommenen Zellen können anschließend unter dem Mikroskop untersucht werden und Auskunft über den Zustand des Knochenmarks geben.
Die Retikulozyten sind unreife rote Blutkörperchen (Erythrozyten). An Hand der Retikulozytenzahl lässt sich also der Regenerationsprozess ablesen.
Die Blutplättchen (Thrombozyten)
Die Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, sind ein wichtiger Bestandteil des körpereigenen Gerinnungssystems und spielen somit eine wichtige Rolle in der Blutgerinnung. Bei jeder Verletzung sind sie die ersten an Ort und Stelle und versuchen diese zu verschließen.
Die Erhöhung der Blutplättchen (Thrombozytose)
Als eine Thrombozytose bezeichnet man eine Erhöhung der Blutplättchen. Dieser Anstieg der Blutplättchen kann im schlimmsten Fall zu einer Hyperkoagulopathie (> 500.000/µl) führen, das heißt das Blut gerinnt schneller und das wiederum führt zu einer erhöhten Thromben- und Emboliegefahr.
Wenn deinem Hund die Milz entfernt wurde, kann das auch zu einer leichten Thrombozytose führen, dass ist in diesem Fall aber unbedenklich.
Eine Erniedrigung der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Als eine Thrombozytopenie bezeichnet man eine Erniedrigung der Blutplättchen (Thrombozyten).
Die Blutplättchen sind essentiell für eine gut funktionierende Blutgerinnung. Wenn die Blutplättchen unter < 50.000/µl Blut fallen, kann es zu ernsten Blutungen kommen. Wenn eine Thrombozytopenie (Erniedrigung der Blutplättchen) diagnostiziert wurde, sollte immer eine Pseudothrobozytopenie ausgeschlossen werden.
Darunter versteht man das Verklumpen der Blutplättchen, zum Beispiel verursacht durch eine fehlerhafte Blutentnahme oder technische Fehler, beispielsweise durch eine mangelhafte Durchmischung.
Eine Reduktion der Blutplättchen kann zum einen durch eine verminderte Blutplättchenbildung (Thrombozytenproduktion) entstehen und andererseits durch einen erhöhten Verbrauch bzw. verfrühten Abbau der Blutplättchen.
Eine verminderte Blutplättchenbildung kann durch verschiedene Krankheiten verursacht werden.
Myolosuppression
Das bedeutet, dass im Knochenmark, durch eine Infektion (z. B. Ehrlichen, Anaplasmen, Leishmanien, Toxoplasmen, bestimmte Viren, Bakterien oder Toxine) keine neuen Blutzellen und somit auch keine Blutplättchen gebildet werden.
Aber auch nichtinfektiöse Ursachen, wie zum Beispiel eine Knochenmarkshypoplasie (Knochenmark funktioniert nicht mehr richtig) oder Leukämie (Krebserkrankung des blutbildenden Systems) führen zu einer verminderten Bildung der Blutplättchen im Knochenmark.
Infektiöse Erkrankung oder starke Blutung
Führen zu einem gesteigerten Verbrauch und damit auch zu einer Thrombozytopenie (Erniedrigung der Blutplättchen).
Medikamente
können ebenfalls zu einer reduzierten Blutplättchenbildung führen, dazu zählen unter anderem: Antibiotika, Phenylbutazon, Östrogene, Steroide oder Chemotherapeuktika.
Immunologische Reaktionen
Beispielseise die immunmediierte Thrombopenie (IMT)
Bei dieser Erkrankung bildet der Körper Antikörper gegen die körpereigenen Blutplättchen und zerstört diese. Es besteht eine Rassedisposition für Cocker Spaniel, Pudel, Bobtail, Deutscher Schäferhund. Weibliche Tiere im mittleren Alter sind häufiger betroffen.
Stoffwechselstörungen
wie Leberschäden, Urämie und auch Vitaminmangel (z.B. durch eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung) können zu einer Verminderung der Thrombozyten führen.
Als Urämie bezeichnet man den gestörten Abbau von Stoffwechselprodukten, verursacht durch eine Niereninsuffizienz. Durch diese Störung kommt es zu einer „eigenen Vergiftung des Körpers“.
DIC
Ist eine der häufigsten Ursachen für einen zu hohen Blutplättchenverbrauch. Unter einer disseminierten intravasalen Gerinnung versteht man den gesteigerten Verbrauch von Gerinnungsfaktoren und Blutplättchen mit anschließendem Mangel dieser Komponenten. Die DIC kann durch eine Vielzahl verschiedener, schwerer Erkrankungen ausgelöst werden.
Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten)
Die weißen Blutkörperchen, auch Leukozyten genannt, spielen eine wichtige Rolle bei der Erregerabwehr („Entzündungszellen“). Es gibt verschiedene Arten von Leukozyten, die alle unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen.
Die Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose)
Als Leukozytose bezeichnet man eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen. Eine häufig vorkommende Laborveränderung. Eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen ist erst einmal sehr unspezifisch und sollte eine weiterführende Untersuchung der weißen Blutkörperchen nach sich ziehen, um genau die Gruppe der Leukozyten, die erhöht ist, zu identifizieren. Sehr häufig sind das die neutrophilen Granulozyten.
Jüngere Tiere haben physiologischerweise höhere Leukozytenzahlen.
Die Erniedrigung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
Unter einer Leukopenie versteht man die Erniedrigung der weißen Blutkörperchen. Je nach Schwere der Leukopenie kann die Abwehrbereitschaft des Körpers erheblich reduziert sein. Auch sie ist zunächst recht unspezifisch. Bei einer Leukopenie sollte man sich die einzelnen Gruppen der Leukozyten anschauen, um genauer zu differenzieren, welcher Anteil reduziert ist.
Das weiße Blutbild beim Hund
Gibt dir genaue Informationen über die verschiedenen Entzündungszellen im Körper.
Die neutrophilen Granulozyten
Eine Erhöhung der neutrophilen Granulozyten (Neutrophilie)
Eine Erhöhung der neutrophilen Granulozyten (Neutrophilie) ist eine häufig auftretende Laborveränderung. Sie kann beispielsweise durch Angst, Stress (!) oder körperliche Belastung auftreten. Außerdem ist sie eine typische Begleiterkrankung der meisten akuten und chronischen Erkrankungen (sowohl infektiös als auch nicht-infektiös).
Akute Krankheiten gehen mit einer sehr ausgeprägten Neutrophilie einher. Auch einige Medikamente wie Cortison und Adrenalin können zu einer Neutrophilie führen.
Bei der Betrachtung der neutrophilen Granulozyten achtet man außerdem auf die Zahl der stabkernigen Granulozyten. Dabei handelt es sich um unreife neutrophile Granulozyten (Vorläuferzellen). Dabei machen die unreifen Zellen in der Regel 10 % der Gesamtzahl der neutrophilen Granulozyten aus. Man spricht auch von einer Linksverschiebung. Das Ausmaß der Linksverschiebung ist Ausdruck der Schwere der Erkrankung und die Höhe der Gesamtzahl der weißen Blutkörperchen spiegelt das Regerationsvermögen des Knochenmarks wider.
Eine Erniedrigung der neutrophilen Granulozyten (Neutropenie)
Eine Verminderung der neutrophilen Granulozyten kann beispielsweise durch eine Parvoviroseinfektion ausgelöst werden. Daneben kommt eine Knochenmarkssuppression, beispielsweise durch bestimmte Medikamente ausgelöst, in Frage:
Zytostatika im Rahmen einer Chemotherapie, einige Antibiotika oder Phenobarbital, das zur Behandlung der Epilepsie eingesetzt wird.
Die eosinophilen Granulozyten
Eine Erhöhung der eosinophilen Granulozyten (Eosinophilie)
Eine Erhöhung der eosinophilen Granulozyten ist häufig Ausdruck eines Parasitenbefalls oder einer Floh-/ Futtermittelallergie. Rassespezifisch kann es beim deutschen Schäferhund zu erhöhten eosinophilen Granulozyten kommen, quasi „normal“, die Ursachen sind noch ungeklärt.
Ebenso ist eine subklinische Erkrankung denkbar. Eine unterschwellige Krankheit, die äußerlich nicht oder nur kaum sichtbar ist.
Eine Erniedrigung der eosinophilen Granulozyten (Eosinopenie)
Die häufigste Ursache bei einer Eosinopenie (Erniedrigung der eosinophilen Granulozyten) ist Folge der körpereigenen Cortisolfreisetzung und daher Begleitsymptom vieler Infektionen oder Entzündungen.
Die basophilen Granulozyten
Eine Erhöhung der basophilen Granulozyten (Basophilie)
Tritt sehr selten auf und dann meistens in Begleitung einer Erhöhung der eosinophilen Granulozyten.
Als Ursache kommen allergische, infektiöse (wie bei einer Herzwurmerkrankung), chronisch entzündliche oder endokrine Erkrankungen in Frage.
Die Monozyten
Eine Erhöhung der Monozyten (Monozytose)
Das Vorliegen einer Monozytose (Erhöhung der Monozyten) deutet daraufhin, dass der Hund sich in einer subakuten bis chronischen Krankheitsphase befindet. Aus den Monozyten entwickeln sich später die Makrophagen, die wiederrum eine wichtige Funktion bei der Entzündungsabwehr einnehmen.
Mögliche Ursachen einer Monozytose sind alle möglichen Infektionen, aber auch immunvermittelte Erkrankungen und Tumorerkrankungen sind denkbar.
Eine Erniedrigung der Monozyten (Monozytopenie)
Eine Erniedrigung der Monozyten tritt äußerst selten auf und ohne jegliche klinische Relevanz.
Die Lymphozyten
Eine Erhöhung der Lymphozyten (Lymphozytose)
Eine Erhöhung der Lymphozyten ist überwiegend Ausdruck einer Heilungsphase. Daneben übernimmt diese Zellenart wichtige Funktionen in der Erregerabwehr.
Eine Lymphozytose tritt überwiegend bei viralen Erkrankungen auf. Welpen haben physiologischerweise deutlich höhere Lymphozytenwerte.
Erniedrigung der Lymphozyten (Lymphozytopenie)
Eine Erniedrigung der Lymphozyten kann durch Stress (durch Kortisolausschüttung), bei Virusinfektionen oder einer Chemotherapie auftreten.
Die klinische Chemie und die Elektrolyte
Bei der klinischen Chemie werden die chemischen Kenngrößen, wie Elektrolyte, Proteine oder Lipide untersucht.
Alaninaminotransferase (ALT)
Die Alaninaminotransferase (ALT) ist bei Hund und Katze ein leberspezifisches Enzym, da sei bereits bei einer geringgradigen Leberzellschädigung erhöht ist. Eine Erhöhung der ALT findet man sowohl bei akuten, als auch bei chronischen Krankheiten. Die ALT kann bei Kortisongabe und Antiepileptika ebenfalls erhöht sein. Es kann jedoch keine Aussage über den Ausmaß der Schädigung und über die Funktionsstörung getätigt werden.
Albumin (ALB)
Albumin ist ein von der Leber produziertes Protein. Sinkt der Albuminspiegel im Blut, kann dies ein Hinweis für chronische Leber- oder Nierenerkrankungen und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sein.
Alkalische Phoshatase (AP)
Die Alkalische Phosphatase ist ein Enzym, das in vielen Geweben einschließlich Leber und Knochen vorhanden ist. Erhöhte Werte können ein Hinweis auf Lebererkrankungen oder das Cushing-Syndrom sein. Sollten jedoch immer im Kontext zu den anderen Parametern gesehen werden.
Aspartataminotransferase (AST)
Die Aspartataminotransferase ist ein Enzym das im Zellplasma und in den Mitochondrien der Zelle vorkommt. Da die AST in verschiedenen Organen (Herzmuskel, Skelettmuskulatur, Leber) vorkommt, ist sie nicht organspezifisch. Zusammen mit der ALT kann die Schwere der Leberschädigung eingeschätzt werden. Denn die AST wird nur bei Zelltod freigesetzt. Sind beide Parameter erhöht, spricht dies für eine schwere Zellschädigung.
Gesamt-Bilirubin (TBIL)
Bilirubin ist ein Abfallprodukt des Hämoglobinabbaus und ein Bestandteil des Gallensekrets. Erhöhte Bilirubinwerte im Blut sind ein Indiz für Lebererkrankungen oder bestimmte Anämien.
Glutamatdehydrogenase (GLDH)
Die Glutamatdehydrogenase ist ein leberspezifisches Enzym für den Hund und ein sehr sensitiver Parameter. Neben einer Leberschädigung, kann auch eine Vergiftung mit lebertoxischen Substanzen und eine akute Rechtsherzinsuffizienz, eine Erhöhung der GLDH auslösen.
Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT)
Die Gamma-GT ist ein Enzym, welches bestimme Stoffwechselvorgänge ermöglicht. Sie ist sehr leberspezifisch. Zu einer Erhöhung der GGT kommt es bei einer Lebererkrankung oder bei einer Erkrankung der Gallenblase, z. B. Cholestase (Gallenstau) bzw. Gallenganghyperplasie (stark verdickte Gallengänge).
Sie sollte gemeinsam mit anderen „Leberwerten“ beurteilt werden. Sind die anderen Leberwerte auch erhöht? Dann ist eine Erkrankung der Leber oder der Gallenblase sehr wahrscheinlich. Sind die anderen Leberwerte im Normbereich, ist eine Leberschädigung eher ausgeschlossen. Denn auch Medikamente wie Phenobarbital (Medikament bei Epilepsie), Prednisolon (Kortison) oder Diabetes, Herzerkrankungen können einen Anstieg der Gamma-GT verursachen.
Stark erhöhte GGT-Werte sprechen stark für Abflussstörungen der Galle. Das sollte in diesen Fällen weiter abgeklärt werden.
Blutharnstickstoff (BUN)
Der Blutharnstickstoff wird von der Leber produziert und über die Nieren ausgeschieden. Massiv hohe Werte können ein Anzeichen für Nierenerkrankung oder Dehydrierung sein. Niedrige Blutharnstoffwerte hingegen stehen oft im Zusammenhang mit Lebererkrankungen.
Phosphor (PHOS)
Erhöhte Phosphorwerte können für Nierenerkrankungen sprechen.
Harnstoff
Dieser Wert sollte immer nach 8 – 12 Stunden fasten bestimmt werden, da eine vorherige Futteraufnahme zu einer Erhöhung des Wertes führen kann. Da dieser Parameter nicht Nierenspezifisch ist, sollte er immer in Zusammenhang mit Kreatinin betrachtet werden.
Kreatinin (CREA)
Kreatinin entsteht als Nebenprodukt des Muskelstoffwechsels und wird normalerweise über die Niere ausgeschieden. Zu erhöhten Werten kann es bei Nierenerkrankungen, Harnstauung oder Dehydrierung (=Austrocknung) kommen. In diesem Fall sollten weitere Untersuchungen folgen, um die Nierenfunktion besser beurteilen zu können, z. B. Protein-Kreatinin-Quotient im Urin
Erhöhte Kreatininwerte bei jüngeren Tieren, können je nach Wert als gesteigerten Muskelstoffwechsel gedeutet werden.
Symmetrisches Dimethylarginin (SDMA)
Symmetrisches Dimethylarginin (SDMA) wird beim Proteinabbau freigesetzt über die Niere fast vollständig zurück gefiltert und ausgeschieden. SDMA gilt als ein sehr früher Marker für sowohl akute als auch chronische Nierenerkrankungen.
Gesamteiweiß (TP)
Der Gesamteiweißwert kann bei einer Reihe von Erkrankungen verändert sein und z.B. als Hinweis für Erkrankungen der Leber, der Nieren, des Magen-Darm-Traktes und für Dehydrierung dienen. Die Tumorerkrankung Multiples Myelom führt zu stark erhöhten Protein- und Albuminwerten. Durch diese starke Erhöhung kommt es regelrecht zu einer Bluteindickung, dass wiederum ist extrem schädlich und führt zu Sehstörungen, Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen.
Kalzium (Ca2+)
Erhöhte Kalziumwerte können auf Erkrankungen der Nieren oder der Nebenschilddrüse hindeuten, aber auch auf bestimmte Tumorarten (Analbeutelkarzinom, T-Zell Lymphom).
Cholesterin (CHOL)
Zu erhöhten Cholesterinwerten kommt es bei einer Vielzahl von Krankheiten. Unter anderem findet man sie bei genetischen Erkrankungen, Leber- und Nierenbeschwerden sowie Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
Blutzucker/Glucose (GLU)
Erhöhte Glucosespiegel treten beispielsweise bei Diabetes mellitus auf. Aber auch Stress (z.B. Transport zum Tierarzt, lange Wartezeit etc.) lässt die Blutzuckerwerte erhöhen. Zu niedrige Werte können sich hingegen bei Lebererkrankungen, Infektionen oder bestimmten Tumorarten zeigen. Bei dem Verdacht einer Diabetes mellitus Erkrankung sollte stets die Fructose mitbestimmt werden.
Amylase (AMYL), Lipase
Diese Enzyme werden von der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert und fördert die Verdauung. Erhöhte Blutwerte können ein Indiz für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sein. Jedoch wird der diagnostische Wert von Amylase immer wieder diskutiert. Denn die Veränderung der Werte korreliert nicht mit dem Schweregrad der Erkrankung. Außerdem ist die Spezifität dieser Parameter eingeschränkt.
Zu beachten ist dabei, dass nur Werte, die das Dreifache der oberen Grenze des Referenzbereiches überschreiten, aussagekräftig und verdächtig für eine akute Bauchspeicheldrüsenerkrankung sind.
Daneben kommen auch Erkrankungen des Magen-Darmtraks, Lebererkrankungen und Nierenerkrankungen in Betracht. Seit einiger Zeit stehen jedoch viel spezifischere Parameter zur Untersuchung der Bauchspeicheldrüse zur Verfügung – die canine pankreatische Lipase (cPLI).
Canine pankreatische Lipase (cPLI)
Diese ist sowohl pankreasspezifisch als auch sehr sensitiv und gerade für akute Geschehen geeignet (Bauchspeicheldrüsenentzündung und -nekrose).
Canine Trypsin-like Immunoreactivitiy (cTLI)
Für die Untersuchung einer chronischen Bauchspeicheldrüsenschwäche, eignet sich die canine Trypsin-like Immunoreactivitiy (cTLI). Eine Erhöhung dieses Parameters spricht für eine akute Erkrankung, eine Erniedrigung dieses Wertes eher für ein chronisches Geschehen. Daneben besteht noch die Möglichkeit, aus dem Kot die fäkale, canine pankreatische Elastase zu bestimmen. Eine Erniedrigung dieses Parameters deutet in den allermeisten Fällen auf eine chronische Bauchspeicheldrüsenerkrankung hin.
Natrium, Kalium, Chlorid (Na+, K+, Cl-)
Das Gleichgewicht dieser 3 Elektrolyte ist für die Gesundheit des Hundes ausschlaggebend und abweichende Werte können schnell lebensbedrohlich werden. Die Elekrtrolytwerte sind besonders bei der Beurteilung von Erbrechen, Durchfall und Herzbeschwerden hilfreich.
Fazit
Das Blutbild beim Hund liefert uns viele Informationen zum Allgemeinbefinden des Hundes und über die Organgesundheit. Und ist somit ein wichtiges Hilfsmittel in der Diagnostik.
Ich bin auch ein großer Befürworter eines Altercheck. Wir gehen ja auch zu gewissen Vorsorgeuntersuchungen, oder? Warum also nicht auch unsere Hunde. Ich finde es ist wichtig Organbeschwerden schon frühzeitig aufzuspüren und dann entsprechend gegenzuwirken. Rocky leidet ja, wie du wahrscheinlich weißt, unter Arthrose und hatte zwischenzeitlich auch mit den Nieren Probleme. In dieser Zeit habe ich alle 6 Monate eine Laboruntersuchung anfertigen lassen. Durch Futterumstellung konnten wir viel erreichen, sodass nun alle Nierenparameter wieder im Normbereich sind und ich die Blutwerte zur Zeit nur einmal jährlich untersuchen lasse.
Lässt du auch regelmäßig eine Blutuntersuchung deines Hundes anfertigen?
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Danke für diesen tollen Beitrag!
Liebe Grüße
Silke
http://www.herzenshund-kerngesund.de
Hallo libe Silke,
vielen lieben Dank für Dein tolles Feedback! Gerade Blutbilder können ja recht verwirrend sein, deshalb freue ich mich, wenn ich etwas Klarheit da rein bringen kann.
Viele Grüße aus Bonn und ein schönes Wochenende, Anja
Hallo können Sie mir einmal alle normal Werte sagen der og. Werte für einen 8 Wochen alten cane corso Welpen
Er hat u. G. Den CK wert über 38000 aber auch der ALT wert und AST wert ist hoch
Zudem hat er lt. Bericht eine anämie
Er ist aber fit und fröhlich. Ich habe den Verdacht dass das Labor die Werte von adulten Tieren zu Grunde gelegt hat für die beweertung
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Sehr informativ 🙂
LG Beate
Hallo Beate,
vielen Dank für Dein liebes Feedback 🙂
Sonnige Grüße, Anja
Ich hab eine Frage
Besitze eine Neufeundlaender 9 jahre alt bei Blutabnahme bzw labor werte
Sind als gut bzw in der normalen wert
Beim lesen der Befunde
Habe ich zufällig gelesen :
Thrombozyten. – nicht auswertbar-
Die Bestimmung der Thrombozyten isi
leider aufgrund eine hochgradigen Thrombozytenaggregation nicht möglich.
Soll ich mir Gedanke nachen?
Hat meine Hund Grundessen eine erhöhte trombose Risiko??
Verbleibe
Mfg
R. Riccardo
Hallo Riccardo,
unter dem Begriff Thrombozytenaggregation bezeichnet man das Zusammenlagern bzw. das Verklumpung von Blutplättchen (Trombozyten). Bei der Blutabnahme kann es manchmal passieren, dass die vorhandenen Thrombozyten verklumpen. Das ist eher als „Messfehler“ zu sehen, da es nicht bedeutet, dass der Hund zu wenig Blutplätchen hat.
Frag hierzu gerne noch mal bei deiner Tierarztpraxis nach.
Viele Grüße, Anja
Hallo und Moin! Vielleicht hab ich Glück und es weiss jemand Rad !
Ich hab einen 11 Jahre alten Labrador der eigentlich recht fit ist ! Bei einer Routineuntersuchung haben wir festgestellt das seine Blutwerte stark verändert waren und seine erst waren seine weißen Blutkörperchen bei 37 000 dan w Woche später 47 000 …Jetzt nach 12 Wochen haben sie einen Wert von 105 000 erreicht ! Er hat keinerlei Anzeichen (ausser verstärktes hecheln ) das Eis ihm schlecht geht …..wir haben die mit kontrolieren lassen ( auch weiterhin alle 4 Wochen) sie war nicht vergrössert . Haben ihn auf Leukämie untersuchen lassen ? Kopf geröngt,falls es die Zähne sind ,da er erhöhten Grieß in der Blase aufwies, die Nahrung auf Nierenfutter umgestellt mehrere bluttest durchgeführt in der Zeit, bauchraum sonographisch abgecheckt. Er hat kein Fieber ist nicht lethargisch Ausschreitungen sind normal, auf Boreliose getestet …….und ich ,sowie die Ärzte ,wissen nicht weiter …….und die Wert steigen weiter an…..ich bin ganz verzweifelt…..und wie hoch können solche Werte gehen….wann passiert etwas dramatisches ?….. weiss jemand Rad…..vielen Dank steffi
Es wäre hilfreich, wenn erklärt wird welche Parameter zum kleinen, zum großen bzw. zum Diffentialblutbild gehören.
Vielen Dank.
Ich arbeite in den USA mit Hunden und habe meine eigenen Hunde, bin durch Zufall auf deine Seite gestossen und muss sagen klasse , viel Info . Diesen Artikel finde ich super, da er mir meine englischen Daten meiner Hunde verstaendlich erklaert ! Lieben Dank, ich werde oefter mal vorbeischauen
Hallo Melina,
ich habe mich riesig über dein Feedback gefreut und das ist einfach der schönste Dank für meine Arbeit.
Ich freue mich wieder von dir zu lesen und sende dir ganz herzliche Grüße in die USA 🙂
Liebe Grüße, Anja
Liebe Anja,
vielen Dank für die Informationen zum Blutbild. Wir haben erst kürzlich und Ende letzter Woche jeweils ein Blutbild machen lassen und habe mich gerade beim ersten mal recht alleine gelassen und nicht gut informiert gefühlt. Google spuckt dann ja auch gerne die wildesten Dinge aus 🙂
Der Blogbeitrag hat mir aber wirklich weiter geholfen. Einzig zu Gamma-GT konnte ich nichts finden oder hab ichs überlesen?
Viele Grüße
Sophia
Hall Sophia,
vielen lieben Dank für deine Nachricht. Ich finde es sehr schade, dass ihr euch nicht gut informiert gefühlt habt. Meines Erachtens nach ist das sooo wichtig. Ich habe übrigens die GGT mit aufgenommen. Denn diese habe ich tatsächlich vergessen 🙂 Danke für den Hinweis.
Ich hoffe, euer Blutbild war unauffällig.
Liebe Grüße
Anja
Vielen Dank für die Aufklärung,
mein Tierarzt sagte es wäre alles ok, warum sind denn 4 Pos. mit rot markiert? Ich fühle mich dadurch sehr verunsichert, jetzt bin ich schon etwas weiter, was ich aber nicht finden konnte war Hämoglobingehalt der Retikulozyten CHr die war bei meinem Hund auf 27,9 rot, darunter stands CutOff für einen Eisenmangel beim Hund, dann hätte mein Hund zuviel Eisen wenn der Wert bei 23,1 bis 27,6 Referenzbereich ist?
Zuviel Eisen ist auch nicht gesund, oder der Dünndarm kann es nicht verarbeiten? Warum ist ein Blutbild so wichtig und doch so schwer zu lesen.
Hallo Ute,
erhöhte Eisenwerte können ebenso bei Lebererkrankungen auftreten und bei Hämochromatosen (Eisenspeicherkrankheit). Hierbei handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, die bei Hunden sehr selten vorkommt. Ich denke, der erhöhte Eisenwert ist schon ernst zu nehmen, aber es sollte trotzdem umfassend abgeklärt werden, ob nicht andere Ursachen wahrscheinlicher sind als eine Eisenspeicherkrankheit.
Viele Grüße
Anja
Habe vor kurzem ein großes Blutbild bei meinem Dalmi erstellen lassen um sicher zu sein, dass es ihr an nichts fehlt. Super Beitrag. Sehr gut erklärt. Danke!
Hallo Katharina,
vielen Dank für dein Feedback.
Liebe Grüße
Anja
Diese Aussagen des Blutbildes sind sehr verständlich und aussagekräftig.
Mehrmals habe ich die Seiten aufgeschlagen.
Vielen Dank hierfür
Petra
Hallo Petra,
vielen lieben Dank für deine Nachricht und das sympathische Feed-Back 🙂
Alles Liebe
Anja
Hallo Anja, erst einmal vielen Dank für die ausführliche Erklärung des Blutbildes. Ich bin jedesmal beim TA aufgeregter als bei eigenen Terminen.
Mein Hündin( 9 Jahre) hat eine chronische Niereninsuffizienz. Harnstoff, SDMA, Creatinin- Werte sind erhöht. Ich lese immer, das die Sypmtome u.a vermehrter Durst, Harninkontinenz, Abgeschlagenheit, usw.sind. Keines dieser Symptome hat meine Kleine. ( Gott sei Dank) ich habe ehr damit zu kämpfen, das mein Hund trinkt.
Wie hoch können die Werte denn steigen, bis es dann für die Kleine ganz Ernst ist? Ich habe schon vor 1,5 Jahren das Fressen umgestellt, 1,4 Liter bei 20 Kilo bekommen wir gerade so hin…
Hallo Silke, eine pauschale Antwort lässt sich dafür leider nicht nennen. Schau dir mal die Leitlinien zur Einteilung der Stadien an.
Anhand verschiedener Parameter wird hierbei die Niereninsuffizienz eingeteilt und entsprechend behandelt.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Frau Dr. Anja..
vielen Dank für diese Seite, die ich mir gerade ausdrucke (ich habe es lieber haptisch und griffbereit).
Jetzt kann ich recherchieren, ob man in der Ernährung etwas umstellt (Harnstickstoff zu hoch). Meine Goldi-Hündin ist 11 Jahre alt. Wir ernähren unseren Hund, wie die Vorgängerin (15), nach Barf.
LG
Martina
Hallo Martina,
vielen lieben Dank für dein tolles Feed-Back 🙂
Liebe Grüße
Anja
Hallo,
ich habe folgende Werte von meinem Hund bei Klinikeinlieferung vorliegen: ( und keine Ahnung was diese bedeuten )
MCH 26,2 pg , RETHGB 30,2 pg, Cl 118mmol/l – lt. Blutbild sind das alles erhöhte Werte.
Alle anderen Werte liegen im Normalbereich.
Was sagen mir die Werte ? Was hat mein kleiner ?
LG Bianca
Hallo Bianca,
dass kann ich leider so pauschal nicht sagen, da man das Blutbild immer im Zusammenhang mit den Symptomen bzw. eurer Krankengeschichte, der Rasse, Alter des Hundes etc. interpretieren muss.
Gerne unterstütze ich dich bei der Beurteilung deines Blutbildes. Schau dir hierfür doch mal mein Angebot an.
Liebe Grüße
Anja
Hallo
Ich fühle mich leider auch sehr allein gelassen mit den Blutbildern meiner alten Hündin.
Was ich leider nicht aus der sehr verständlichen Auflistung ( für besorgte Hundebesitzer erklärt)entnehmen kann, sind die Triglyceride gesamt. Diese sind beim neuen Blutbild 13x sowie hoch wie vor 5 Wochen.
Jetzt bin ich doch etwas besorgt und bekomme leider keine produktive Aussage von meinem TA.
Könnten Sie mir bitte mitteilen, was der Grund dafür sein könnte bzw. was dieser Gesamtwert an Bedeutung hat ?
Trotzdem ein großes Lob für die Arbeit und Mühe um unwissende Hundebesitzern zu helfen Blutbilder zu verstehen.
LG Antje und Tapsi
Hallo Antje,
die Triglycerinwerte gehören zu den Nahrungsfetten und dienen als Energiereseven im Körper. Wichtig zur Beurteilung ist, dass die Abnahme nach ca. 10 bis 12stündigen Fasten erfolgte. Andernfalls ist sie nicht 100 % aussagkräftig und sollte wiederholt werden. Sind die Werte trotz korrekter Blutabnahme extrem hoch, könnte das für eine Hyperlipidämie sprechen. Hierbei geht man zunächst von einer sogenannten sekundären Hyperlipidämie aus, die durch eine andere Erkrankung verursacht wurde (z. B. Cholestase, Adipositas, Hyperadrenokortizismus, Pankreatitis, Hypothyreose, fettreiche Ernährung). Findet man keine dieser genannten Ursachen spricht man von einer primäre Hyperlipidämie – also ohne erkennbaren Grund. Bestätigt sich der Verdacht einer sekundären Hyperlipidämie dann sollte man folgende Dinge bei der Behandlung beachten (schrittweise einführen):
– Fettgehalt und Proteingehalt im Futter reduizeren
– Antioxidanzien geben
– Omega-3-Fettsäuren geben
– ggf. Medikamente (z. B. Gemfibrozil oder Niacin)
Selbstverständlich sollte die Behandlung immer individuell erfolgen. Benötigst du hierfür eine tierärztliche Beratung, schau dir gerne mal mein Angebot an. Ich würde dich sehr gerne unterstützen!
Liebe Grüße
Anja
Hallo,
vielen Dank für den tollen Beitrag.
Könntest du bitte die Referenzwerte für TSH, FT4 und TAK ergänzen (Autoantikörper).
Die Werte meines Hundes sind für FT4 0,3 und TSH 0,04.
Er zeigt keine somatischen Symptome. Nach meiner Auffassung müsste bei einer Hypothyreose der Wert erhöht sein.
Ganz herzlichen Dank.
Hallo Tina,
danke für deine Nachricht.
Schilddrüsenhormone werden in einem Standartblutbild meistens nicht mit kontrolliert, daher sind sie auch nicht im Beitrag.
Hunde zeigen bei einer Hypothyreose eine Hypercholesterinämie und eine Hyperlipidämie. Selten auch ALT Erhöhung.
fT4 also das freie T4 kann zum Beispiel über einen Immunassay bestimmt werden und auch vor Allem in der Diagnostik und nicht nur als reines Screening.
Beim Screening nutzt man lieber das gesamte T4 /tT4.
Referenzwerte vom gesamt T4 sind zwischen 13-50nmol/l
fT4: 0,6 – 3,71 ng/dl
TSH unter 0,5 ng/ml
Serumantikörper werden nach ihrem Vorhandensein als positiv oder negativ eingestuft.
Bei einer Hypothyreose ist das TSH erhöht und gesamt T4 erniedrigt, so wie du gesagt hast.
Liebe Grüße
Vielen Dank für die aufschlussreiche Erläuterung der einzelnen Angaben im Blutbild. So detailliert und gesammelt habe ich das nirgends gefunden.
Da bei unserer Hündin die Werte der Leukozyten, der segmentkernigen Neutrophile und des ALT sehr niedrig sind, vermute ich, dass eine Entzündung vorliegt. Da aber auch der Wert proBNP über 1500 pmol/l liegt, wird nun erst einmal ein Herzultraschall gemacht. Auf die Entzündungsmarker wurde auch auf Rückfrage nicht weiter eingegangen.
Hallo Jörg,
sowohl das atriale natriuretische Peptid (ANP) sowie der B-Typ des natriuretischen Peptids (BNP) werden bei Patienten mit Herzerkankungen als Biomarker bestimmt. Was die Abweichungen der Blutwerte bei eurem Hund genau bedeuten, kann ich so leider nicht sagen, da dies auch immer von den klinischen Problemen, der Rasse, das Alter etc. abhängig ist. Daher wäre mein Rat an dich, deinen Tierarzt diesbezüglich einfach noch mal zu fragen. Er kennt deinen Hund am besten und sollte dir auch Auskunft geben können.
Ich drücke euch die Daumen.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja,
danke für Deine tolle Beschreibung. Ich möchte Dich sehr gerne um Deine Meinung zum weiteren Vorgehen bei meiner Hündin bitten (Blutwerte weisen auf Leberentzündung hin, ALT=346; AST=202; GLDH=130; Retikulozyten Hämoglobin 23.7), da ich unsicher bin, ob ich nicht sofort weiter abklären lassen sollte.
Mein Tierarzt hat Futter (Hills liver care) und Hepax forte mitgegeben und würde erstmal abwarten und in 8-12 Wochen nochmal Blut untersuchen. Meine Hündin wirkt fit, hat nie erbrochen und auch lange keinen Durchfall gehabt, frisst super und ist sehr agil. Checken lassen hatte ich das Blut, da sie seit einiger Zeit im Schlaf inkontinent ist (nur tagsüber, nie nachts) und Cushing ausschließen wollte bevor die Inkontinenz nur auf die Kastration geschoben wird (Tierschutzhündin, Kastrationszeitpunkt unbekannt, Alter knapp 7, seit 3.5 Jahren bei mir). Grundsätzlich ist es ja nicht falsch, dass der TA nicht gleich das volle Programm auffährt und seinen Kunden vielleicht unnötige Kosten sparen möchte, aber auf der anderen Seite frage ich mich, ob nicht vielleicht jetzt schon ein Ultraschall und ein Leber-Funktionstest sinnvoll wären um sicher zu gehen, dass es „nur“ einen Entzündung unbekannter Ursache ist. Könnten die Werte auf das Knabbern von Eicheln zurückgehen? (Riesige Eiche in Nachbars Garten wirft derzeit extrem stark ab, ich bin nicht immer schnell genug mit Absammeln oder dem Hund wegnehmen).
Liebe Grüße
Christiane
Hallo Christiane,
du kannst deine Tierärztin natürlich um weitere Tests bitten.
Eicheln können wirklich Ursache für Leberprobleme sein. Am besten du erzählst deiner Tierärztin davon und unterbindest auf jeden Fall, dass dein Hund sie weiterhin frisst.
Viel Erfolg
meine hündin ist 12 jahre, heute beim tierarzt , wurde ein Blutbild anberaumpt.
die werte wären extrem schlecht.
hgb,, 4,8
z.b. hct ,15%;. retic321, ,
was kann ich tun, bin sehr verzweivelt
ganz liebe grüße
anni
Hallo Anni,
ich kann sehr gut verstehen, dass du dir Sorgen machst. Leider kann ich dir per Ferndiagnose keine adäquate Antwort geben. Bitte wende dich an deine Haustierarztpraxis oder suche dir eine Zweitmeinung z. B. in einer Tierklinik oder einer Fachtierarztpraxis.
Alles Gute für deine Hündin.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja,
bin durch Zufall auf deine Seite hier gestoßen. Finde sie sehr hilfreich, ein toller Beitrag.
Hätte da auch mal eine Frage. Mein Hund ist 5 Jahre alt französischer bulldogge mix.
Ich möchte die Tage mit meinem Hund mal zum Tierarzt gehen, die Blutwerte mal checken lassen, da mein Hund seit längerem schlecht frisst. Habe schon einiges Ausprobiert, mit Untermischen oder mehrmals das Futter gewechselt. Aber egal welches Futter ich hole, er frisst entweder gar nichts, oder nur einen kleinen Teil vom Futter.
mache es dann auf die spielerische Art, indem ich sein Trockenfutter in ein Labyrinthenball tue und dann mit ihm Spiele. Dann frisst er einigermaßen.
Leckerlis frisst er auch.
wie gesagt habe einiges Ausprobiert, deshalb wollte ich meinem Hund mal Blut abnehmen lassen um mal nach dem Rechten zu schauen.
Nun meine Frage…welche Blutwerte kann denn das Fressverhalten beeinträchtigen ?
Danke im voraus
LG auch von Anja ☺
Hallo Anja,
wenn dein Hund erst seit einiger Zeit schlecht frisst, vorher aber ein guter Esser war, können auch gesundheitliche Probleme vorliegen. Hier sollten einmal die Zähne untersucht werden, da auch Zahnprobleme zu einer schlechteren Futteraufnahme führen können. Bei einer Blutuntersuchung sollte einfach ein Routine-Check durchgeführt werden. Hierbei werden die wichtigsten Parameter für das allgemeine Blutbild sowie Leber- und Nierenwerte ermittelt.
Leider gibt es nicht den einen Wert, der das Fressverhalten negativ beeinflusst, daher schaut man sich allgemein die Organfunktionen an. Ich bin insgesamt ein großer Befürworter von regelmäßigen Check-up`s.
liebe Grüße,
Anja
Hallo Anja,
wir haben heute die Blutergebnisse von unserem 2 jährigen Boston Terrier bekommen. die Leberwerte und Thrombozyten sind erhöht. er hat oft Magenprobleme. er Schmatzer und isst immer wieder nicht. dann bekommt er Sucrabest wenn es ganz schlimm ist noch Cerenia. Übergeben tut er sich nicht wirklich. im Extremfall kommt es dazu dass er Galle spuckt. kann ich dir irgendwie die Blutergebnisse zukommen lassen, dass ich aufgeklärt werde? der Tierarzt hat nicht viel gesagt. nur eventuell in 3 Monaten Kontrolluntersuchung. ich bin echt verzweifelt.
Hallo Sabrina, ich würde dir defintiv empfehlen, eine andere Tierarztpraxis aufzusuchen, um dir eine zweite Meinung einzuholen. Gerade bei einem so jungen Hund sollten Blutbildveränderungen und auch die Magenprobleme gewissenhaft abgeklärt werden.
Ich biete leider keine individuellen Beratungen an, da wir uns auf die Ausbildung von Hunde-Ernährungsberater*innen fokusiert haben.
Ich denke aber auch, dass im Fall deines Hundes zunächst Diagnostik notwendig ist.
Liebe Grüße,
Anja
Hallo Anja,
ich habe eine 6 jährige Flat Coated Retriever Hündin, sie hatte 2 Mal einen (ich nenne es mal) Anfall. Sie konnte die Vorderbeine nicht mehr koordinieren und die Vorderbeine zitterten. Es dauerte ca 15 Minuten. Jetzt haben wir das Blut untersuchen lassen, der Kalium Wert ist bei 7,3, der AST Wert bei 71 und der CK Wert bei 1014.
Meine Tierärztin sagt, wir sollten es beobachten.
Das befriedigt mich nicht. Was meinen Sie?
Viele Grüße
Anke
Hallo Anke,
leider kann ich das aus der Ferne nicht beurteilen. Wenn dich die Aussage nicht befriedigt und du dir auch weiterhin Gedanken machst, hol dir bitte eine 2. Meinung ein. Dafür kannst du dir auch einen „Bericht bzw. eine Überweisung“ von deiner Tierarztpraxis anfertigen lassen.
Liebe Grüße und alles Gute,
Anja
Vielen Dank für den ausführlichen Artikel.
Gibt es denn Referenzwerte für den BNP beim Windhund. Es heißt immer er sei physiologisch erhöht. Unsere Galga hat einen BNP von 1875 pmol/l ist aber topfit und zeigt keinerlei Klinik einer Herzerkrankung. Sollte man weitere Diagnostik machen?
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Beim BNP Wert (Brain-Natriuretic-Peptide) gelten Werte < 500 ng/ml als physiologisch. Aber Medikamente, extrakardiale Erkrankungen, Rasse, Tag-zu-Tag-Schwankungen und Probenhandling haben Auswirkungen auf den Wert. Deutlich erhöhte Werte können auf eine Herzmuskelerkrankung hinweisen. Aber auch eine Niereninsuffizienz kann zu falsch-positiven Werten führen und im Einzelfall können auch gesunde Hunde erhöhte Werte aufweisen. Frag hierzu bitte noch mal deinen Haustierarzt bzw. einen Tierarzt mit Spezialisierung Kardiologie. Liebe Grüße Anja
Hallo Anja, ich bin begeistert von dieser Seite und den umfangreichen Informationen!
Bei unserem Pudel, 10 Jahre, wurde heute beim TA Check die Verdachtsdiagnose: Morbus Cushing genannt, aufgrund von zum Teil schütterem Fellstellen, volumniösen Bauch und einem auffälligen Stehen. Das Labor ergab BUN 29mg/dl, PHO 3,07mg/dl und ALP 191U/l. Passen die Werte zur Verdachtsdiagnose?
Hallo Susanne,
leider kann und darf ich ausschließlich anhand von Blutwerten keine Diagnose stellen. Bitte kontaktiere hierzu deine Tierarztpraxis.
Liebe Grüße
Anja
Spannend … lässt sich das auch auf den Menschen übertragen, sind das nicht dieselben Blutwerte (von Säugetier zu Säugetier ähnlich)? Hab ich mich beim Studieren der Werte unseres Hundes gefragt.
Hallo Yasmin,
ja viele Blutwerte können auch beim Menschen ermittelt werden oder bei anderen Haustieren. Da die Referenzwerte jedoch andere sind, lässt sich nicht alles übertragen.
Liebe Grüße
Anja