• Dein Hund kratzt sich vermehrt oder leidet unter Magen-Darm-Problemen?
  • Ihr habt schon echt viel ausprobiert aber nichts hat bisher so richtig geholfen?
  • Du bist dir nicht sicher, ob es sich eventuell um eine Futtermittelallergie handeln könnte?

Dann könnte es sich um eine Futtermittelallergie handeln. Ich möchte dir in diesem Artikel das Krankheitsbild der Futtermittelallergie und Futtermittelunverträglichkeit näher vorstellen.

Also lies unbedingt weiter!

Gerade Futtermittelallergien und Futtermittelunverträglichkeiten stellen einen der häufigsten Gründe dar, warum man den Tierarzt aufsucht

Wenn der Hund sich juckt, beißt und eventuell auch noch mit Durchfall zu tun hat, könnte es sich tatsächlich um eine Futtermittelallergie handeln.

Man geht davon aus, dass ungefähr 1-2 % aller Hunde unter einer Allergie leiden. Und insgesamt sind ca. 10-15 % der allergischen Hautkrankheiten auf eine Futtermittelallergie zurückzuführen. Es ist somit die 3. häufigste Allergieform.

Häufig hat man jedoch das Gefühl, dass weitaus mehr Hunde von Futtermittelallergien betroffen sind, das liegt daran, dass die Begriffe Futtermitellallergie und Futtermittelunverträglichkeit bzw. Intoleranzen häufig synonym benutzt werden.
Ich werde dir den Unterschied gleich noch erklären.

Man unterscheidet 3 verschiedene Allergie-Typen

Grundsätzlich unterscheidet man beim Hund drei verschiedenen Arten einer Allergie:

  • Die Flohspeichelallergie
  • Die Futtermittelallergie
  • Die Umweltallergie (auch atopische Dermatitis genannt)

Bei einer Flohspeichelallergie reagiert der Hund allergisch auf den Speichel des Flohs. Diese Allergieart ist tatsächlich auch die häufigste Allergieart.

Bei der Futtermittelallergie kommt es durch den Kontakt mit bestimmten Proteinen aus den Lebensmitteln zu einer Allergie und bei einer Umweltallergie reagiert der Hund , wie der Name schon sagt, allergisch auf bestimmte Stoffe seiner Umwelt. Dies können z. B. Pollen, Schimmelpilze oder Hausstaubmilben sein.

Relativ häufig leiden betroffene Hunde sogar unter mehreren Allergien gleichzeitig, was die Diagnose und Behandlung nicht immer ganz einfach macht.

Diese Symptome (Anzeichen) zeigt ein Hund mit einer Allergie

Allen Allergie-Arten gemeinsam ist der Juckreiz. Er ist das Leit-Symptom überhaupt und tritt bei über 60% aller betroffenen Hunde auf.
Hunde, die unter einer Allergie leiden (egal welcher Typ) kratzen, schlecken oder benagen sich und zum Teil leider auch sehr massiv.

Die häufigsten Körperstellen, die vom Juckreiz betroffen sind, habe ich hier aufgelistet:

  • Gesamter Kopfbereich
  • Pfoten
  • Achseln und Leistengegend
  • Bauchbereich

Daneben können Durchfall (vor allem schleimiger Durchfall), Erbrechen, Blähungen oder andere Magen-Darm-Probleme auftreten.
Aber auch Verdauungsprobleme ohne Juckreiz können auf eine Futtermittelallergie hindeuten.

Futtermittelunverträglichkeiten: Futtermittelallergie vs. Futtermittelintoleranz

Bei einer „echten“ Allergie handelt es sich immer um einen immunologischen Prozess.

Das bedeutet, dass der Körper in diesem Fall übermäßig heftig auf eigentlich harmlose Stoffe reagiert. Man nennt das auch eine „überschießende Reaktion“.

Du musst Dir das so vorstellen, dass das Immunsystem unserer Hunde ist ständig damit beschäftigt mögliche Krankheitserreger zu identifizieren und zu vernichten. Und so werden alle fremden Stoffe die über den Magen-Darm-Trakt, über die Haut oder Nase aufgenommen werden, geprüft.
Stellt der Körper fest, dass es sich um einen potenziellen Krankheitserreger handelt, wird das Immunsystem aktiviert und der entsprechende Erreger bekämpft.
Manchmal kann es jedoch passieren, dass das Immunsystem nicht richtig unterscheidet zwischen einem harmlosen und einem potenziell gefährlichen Stoff und in Folge dessen das Immunsystem gegen zum Beispiel tierische Proteine mobilisiert. Die Folge sind dann beispielsweise Juckreiz und Magen-Darm-Probleme. Also das, was du an deinem Hund beobachtest.

Bei einer Futtermittelintoleranz hingegen ist das Immunsystem nicht beteiligt.
Der Hund verträgt lediglich das gefütterte Futtermittel nicht und reagiert deshalb mit Magen-Darm-Problemen, wie Durchfall oder Erbrechen.

Es handelt sich also eher um eine Störung der Nahrungsaufnahme, du kennst das vielleicht als Laktose-Intoleranz bei uns Menschen. Bei der es durch ein fehlendes Enzym zu Schwierigkeiten bei der Verdauung von Milch kommt und Durchfall die Folge ist.

Die Behandlung ist jedoch bei beiden Krankheiten gleich! Das Futter was nicht vertragen wird, muss weggelassen werden!

Die Allergie Auslöser: Damit eine Allergie entsteht, müssen mehrere Faktoren zusammenkommen

Damit eine Allergie entstehet, müssen immer mehrere Faktoren gegeben sein.
Denn es handelt sich hierbei um eine komplexe Erkrankung. Auch eine genetische Komponente wird diskutiert.

Voraussetzung das eine Allergie überhaupt entstehen kann, ist der wiederholte Kontakt mit diesem bestimmten Stoff. Durch den ersten Kontakt kommt es zu einer Sensibilisierung des Immunsystems. Der Körper speichert diesen Stoff quasi in seinem Gedächtnis ab.

Kommt es nun zu einem erneuten Kontakt (dazwischen können sogar Jahre liegen) erinnert sich das Immunsystem an diesen Stoff und aktiviert seine Abwehrmechanismen.

Wichtig ist also wirklich zu wissen, dass der Hund immer mindestens zweimal Kontakt mit einem Lebensmittel haben muss, damit sich eine Allergie bilden kann.
Dieses Wissen macht man sich in der Behandlung zu eigen! Und zwar bei der Ausschlussdiät. Aber dazu später mehr.

Zusätzlich benötigen diese allergieauslösenden Stoffe (auch Allergene genannt) eine bestimmte Größe damit sie überhaupt vom Immunsystem überhaupt als fremd erkannt werden können.

Außerdem muss die schützende Darmschleimhaut eine Art Störung aufweisen, die es den allergieauslösenden Stoffen ermöglicht die Darmwand zu passieren.
Normalerweise bilden die Darmzellen eine Art Schutzwall und es können nur durch die Verdauung stark zerkleinerte Nahrungsbestandteile vom Körper aufgenommen werden (z. B. Aminosäuren).
Ist nun z. B. durch eine Darmentzündungen oder Parasiten die Abwehr geschwächt, gelangen die allergieauslösenden Stoffe vom Darm in das Blutsystem und werden dort vom Immunsystem unter die Lupe genommen.

70% des Immunsystems sitzt im Darm. Darum sollte die Darmgesundheit das A und O sein.

Das bedeutet zwar nicht, dass bei jeder Magen-Darm-Erkrankung auch gleich eine Allergie entstehen muss aber um dieser Gefahr vorzubeugen, empfiehlt es sich, einen Hund mit akutem (blutigem) Durchfall für 12-24 Stunden fasten zu lassen.

Mehr zum Thema: Erste Hilfe beim Durchfall, findest du hier.

Auf was reagieren Hunde allergisch?

Die häufigsten allergieauslösenden Stoffe (Allergene) sind pflanzliche und tierische Eiweißbestandteile.

In verschiedenen Studien wurden die häufigsten allergieauslösenden Stoffe (Eiweiße) ermittelt.
Nach Häufigkeit sortiert, die häufigsten Allergie auslösenden Stoffe:

  • Rind
  • Getreide
  • Reis
  • Huhn
  • Milch
  • Lamm

Zusammengefasst kann man sagen, dass die allermeisten Allergien durch Eiweiße ausgelöst werden.

Kohlenhydrate, Fette und Zusatzstoffe spielen eine eher untergeordnete Rolle. Können aber nicht 100% ausgeschlossen werden.

Häufiger mal liest man, dass Zusatzstoffe eine Allergie auslösen aber tatsächlich ist es so: Vor allem die Eiweiße sind die allergieauslösenden Stoffe (auch Allergene genannt). Denn die meisten Zusatzstoffe sind de facto einfach zu klein um überhaupt vom Immunsystem erkannt zu werden.

Allergie-auslösende-Stoffe-Futtermittelallergie

In meinem zweiten Artikel geht es dann endlich um die Diagnosenstellung und die Behandlung von Futtermittelallergien.


Schau dir auch meine anderen Blog-Artikel zur Hundeernährung an: