Bekommt dein Hund regelmäßig Fisch zu fressen?

Denn ich habe das Gefühl, dass immer noch relativ wenige Hundehalter ihrem Hund regelmäßig Fisch füttern – sei es nun bei der Rohfütterung oder auch als Nassfutter.

Dabei hat der Fisch ein sehr hochwertiges Fleisch und zusätzlich noch tolle Inhaltsstoffe, die man für eine gesunde Hundefütterung nutzen kann.

Ich möchte dir heute gerne zeigen, was die Fütterung von Fisch so besonders macht.

Welcher Fisch ist gesund für deinen Hund?

Wie oben schon erwähnt, zeichnet sich Fisch dadurch aus, dass es ein hochwertiges und hochverdauliches Muskelfleisch besitzt. Und gerade beim Fisch gibt es einige Fischsorten, die wahre Nährstoffbomben sind. Ich stelle dir die gleich noch vor.

Grundsätzlich kannst du jede Fischsorte verfüttern.
Und jede Fischsorte hat ihre Besonderheiten. So gibt es beispielsweise auch bei den Fischen fettreiche und fettarme Sorten, die perfekt in den Speiseplan deines Hundes integriert werden können. Wähle die Sorten einfach nach dem Bedarf deines Hundes. Du suchst eine tolle Vitamin D Quelle -> dann schau bei den fettreichen Fischen nach.

Du möchtest deinen Hund mit vielen Omega-3-Fettsäuren versorgen? Dann wirst du auch bei den fettreichen Fischsorten fündig.

Ich erkläre dir im Folgenden alles ganz ausführlich.

Viele Hundehalter die barfen, verfüttern im Schnitt einmal pro Woche Fisch.

Manche Hunde mögen allerdings keinen Fisch, andere lieben es… also probiere es doch einfach mal aus.

Besondere Nährstoffe im Fisch

Bei den verschiedenen Fischsorten gibt es 3 große Gruppen, die man zur Nährstoffversorgung heranziehen kann. Das sind einmal Fische, die besonders reich an Omega-3-Fettsäuren sind, Fische die reich an Vitamin D oder Jod sind.

Grundsätzlich gilt, dass fette Fischsorten reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D sind. Während Meereswasserfische reich an Jod und Süßwasserfische eher jodarm sind.

Vitamin D reiche Fische

Vitamin D spielt im Körper eine sehr wichtige Rolle, denn es reguliert den Knochenstoffwechsel und ist dafür verantwortlich, dass Calcium und Phosphor entsprechend ihres Bedarfs aufgenommen wird.
Es wird hauptsächlich in der Leber und im Fettgewebe gespeichert und gehört somit zu den fettlöslichen Vitaminen.

Tatsächlich gibt es eher wenige Lebensmittel die wirklich reich an Vitamin D sind. Außer bestimmte Fischsorten gehört noch Lebertran dazu.
Auch Eigelb und Milchprodukte haben gute Vitamin D Gehalte, reichen jedoch nicht aus um den Bedarf des Hundes zu decken.

Wir Menschen sind in der Lage in der Haut Vitamin D mithilfe der UV-B-Strahlen der Sonne selbst herstellen. Und decken ca. 70-80% des Vitamin D auch genau über diesen Mechanismus.
Unsere Hunde können das nicht adäquat!

Es wird immer mal wieder behauptet und man liest es auch nach wie vor in verschiedenen Foren.
Aber Fakt ist: Unsere Hunde können Vitamin D nicht in ausreichender Menge selbst herstellen und benötigen deshalb Vitamin D aus der Nahrung!
In der Studie von How und Hazewinkel kannst du das noch genauer nachlesen, wenn du magst.

Besonders Vitamin D reiche Fischsorten sind:

  • Heringe
  • Sardellen
  • Sardinen
  • Lachs
  • Thunfisch
  • Makrelle

In der nachfolgenden Tabelle findest du die genauen Vitamin D Werte der einzelnen Fische und auch vom Lebertran. Grundsätzlich benötigt ein erwachsener Hund täglich ca. 10 IE Vitamin D/kg Körpergewicht. Das entspricht ca. 0,25µg Vitamin D. Im Wachstum, bei Trächtigkeit, Laktation oder bei bestimmten Krankheiten benötigt der Hund mehr Vitamin D!

Da Vitamin D wie gesagt in der Leber und im Fettgewebe gespeichert wird, reicht es den Hund einmal wöchentlich mit diesem Vitamin zu versorgen. Eine tägliche Gabe ist nicht notwendig.

Vitamin D-Fisch-gesund-für-hunde
Quelle: nährwertrechner.de und foodplaner.de

Omega-3-Fettsäuren im Fisch

Neben den Vitamin D Gehalten liefern vor allem die fettreichen Fische die wertollen Omega-3-Fettsäuren.
Grundsätzlich gilt, je fettreicher der Fisch und je kälter der Lebensraum des Fisches, desto mehr Omega-3-Fettsäuren enthält er.

Die Omega-3-Fettsäuren gehören zu den essenziellen Fettsäuren und müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden.
Man unterscheidet zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Die Omega-6-Fettsäuren nimmt der Hund in ausreichender Menge über die fleischigen Komponenten auf. Damit der Hund aber auch genug Omega-3-Fettsäuren erhält, muss man den Speiseplan um ein Fischöl, Leinöl oder eben Fisch ergänzen.

Zu den Omega-3-Fettsäuren gehören, die:

  • α-Linolensäure (ALA)
  • Eicosapentaensäure (EPA)
  • Docosahexaensäure (DHA)

Leinöl enthält vor allem α-Linolensäure und Fische bzw. Fischöle vor allem Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure.

Die Omega-3-Fettsäuren sind extrem wichtig für den Körper und übernehmen essenzielle Aufgaben im Körper (Entzündungshemmend, Gehirnentwicklung, Lernfähigkeit etc.).

Mehr zu der Wichtigkeit von Omega-3-Fettsäuren, erfährst du in meinem Artikel über „Öle in der Hundefütterung„.

Die meisten Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) enthalten:

  • Thunfisch
  • Hering
  • Lachs
  • Makrele
  • Sardine

Jod reiche Fische

Nun schauen wir uns noch die Jod reichen Fischsorten an.
Fisch stellt eine sehr gute natürliche Jodquelle dar, jedoch schwanken die Gehalte stark von Fischart zu Fischart.
Grundsätzlich gilt: Meeresfische haben einen deutlich höheren Jodgehalt als Seewasserfische. Denn Meeresfische nehmen mit ihrer Nahrung jodreiche Algen zu sich.

Jod ist als Bestandteil der Schilddrüse essentiell für die Schilddrüsenfunktion und damit für den Energiehaushalt.

Tatsächlich sind die Jodgehalte in den meisten Lebensmitteln nicht ausreichend um den Bedarf des Hundes zu decken! Deshalb muss Jod in jedem Fall supplementiert werden. Das kann über Seealgenmehl, Jodtabletten oder Seefische erfolgen.

Jodreiche Fische sind:

  • Seelachs
  • Schellfisch
  • Kabeljau

In der Tabelle habe ich dir die Jodgehalte der einzelnen Lebensmittel aufgelistet.

Jodgehalt-im-Fisch-Hundefütterung

Quelle: nährwertrechner.de und foodplaner.de

Der tägliche Bedarf von Jod bei einem erwachsenen Hund liegt ungefähr bei ca. 15 µg pro kg Körpergewicht. Hunde die im Wachstum sind, trächtig oder laktieren benötigen deutlich mehr Jod!

Dabei sollte die Jodgabe gleichmäßig erfolgen aber nicht zwingend täglich. Es reicht wenn 1-2x pro Woche jodreicher Fisch verfüttert wird. Dieser muss dann aber soviel Jod enthalten, dass der Wochenbedarf ca. gedeckt ist.

 

Ein Beispiel: Ein 10 kg Hund bräuchte ca. 150 µg Jod am Tag und somit 1.050 µg Jod pro Woche.
Wenn der Besitzer den Bedarf nun über Fisch decken möchte, müsste er pro Woche ca. 500 Gramm Seelachs füttern (Jodgehalt im Seelachs ca. 230 µg Jod pro 100 Gramm).

Dürfen Hunde Gräten fressen & wie sollte ich den Fisch zubereiten?

Letztendlich kannst du deinem Hund den Fisch roh oder gekocht anbieten. Das hängt vor allem von den Vorlieben deines Hundes ab.
Bei rohem Fisch sind die Gräten relativ flexibel und können bei kleineren Fischen mit verfüttert werden. Das ist überhaupt kein Problem.
Bei größeren Fischen solltest du die Gräten immer entfernen, um mögliche Verletzungen zu vermeiden.

Bei der Verfütterung vom Fisch solltest du jedoch noch zwei Dinge beachten:

  • mögliche Thiaminasen
  • Schwermetallbelastungen

Achtung: Thiaminasen

Nicht jeder Fisch sollte roh verfüttert werden, denn einige Fischsorten (wie: Hering, Sardellen, Sprotten) enthalten ein bestimmtes Enzym, die Thiaminase, die das Vitamin B1 – Thiamin spaltet und zerstört.

Diese Thiaminasen werden durch das Erhitzen zerstört, sodass gekochter Fisch immer verfüttert werden kann.

Was nun also machen?

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte nur Thiaminase-freie Fischarten verfüttern oder Thiaminase haltige Fische vorher erhitzen. Aber Thiamin ist auch in Fleisch und vielen Organen enthalten und wird normalerweise in einer BARF Ration in ausreichender Menge aufgenommen, sodass ein gelegentliches Verfütterung von Thiaminase haltigen Fischsorten bei einem gesunden Hund kein Problem darstellt.
Eine regelmäßige Fütterung von Thiaminase haltigen Fischen im rohen Zustand sollte jedoch vermieden werden, um eventuell auftretende Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Thiaminasefrei sind folgende Fischarten:

  • Barsch
  • Dorade
  • Forelle
  • Heilbutt
  • Kabeljau
  • Lachs
  • Makrele
  • Scholle
  • Schellfisch
  • Seelachs
  • Thunfisch

Achtung: Schwermetalle

Bei Fischen ist vor allem die Belastung von Seefischen mit Quecksilber problematisch. Gewöhnlich haben die Fischsorten: Kabeljau, Seelachs, Seehecht und Hering eine geringe Schwermetallbelastung, da sie in der Nahrungskette eher am Ende zu finden sind. Bei großen, ausgewachsenen Raubfischen sieht das ganz anders aus und diese Fischsorten können teils erheblich mit Quecksilber belastet sein (Thunfisch, Schwertfisch). Auch Zuchtfische sind hinsichtlich der Schwermetallbelastung absolut unbedenklich.

Aber wie wir alle wissen, gehen auch andere Probleme mit dem Verzehr von Fisch einher: Überfischung der Meere, Beifang oder Antibiotkaeinsatz in Aquakulturen…

Wenn du mehr zu dem Thema lesen und erfahren möchtest, welche Fischsorten noch bedenkenlos gekauft werden darf, kann ich dir den „Fischratgeber“ von Greenpace empfehlen!


Dich interessieren Themen rund ums Barfen? Dann lies doch gleich weiter: