B.A.R.F – Was ist das?

B.A.R.F. steht für biologisch, artgerechte Rohfütterung unserer Hunde und ich glaube fast jeder Hundehalter hat mittlerweile davon gehört. Im Grunde orientiert man sich beim B.A.R.F an der Ernährungsweise des Wolfes und versucht diese für unsere Hunde nachzustellen. Die Grundlage bildet natürlich Fleisch aber auch Gemüse, Obst und Öle/Fette spielen eine wichtige Rolle. Es ist eine tolle Möglichkeit den Hund gesund und artgerecht zu ernähren.

Aber wie jede Ernährungsweise gibt es auch hier Vor- und Nachteile, sodass Barfen nicht für jeden Besitzer oder jeden Hund das Richtige ist.

Darum barfe ich

Onlinekurs Basiskurs B.A.R.F, Welpen und B.A.R.FHugo hat bereits seitdem wir ihn aufgenommen haben immer mit allgemeinem Juckreiz und Analdrüsenproblemen zu kämpfen. Es war damals mit einer der ausschlaggebenden Punkte, dass ich gesagt habe, ich möchte das Barfen gerne versuchen.
Und siehe da, bereits wenige Wochen nach der Futterumstellung hatte Hugo kein Juckreiz mehr, das Fell wurde soviel schöner und glänzte.

Und was soll ich sagen, die Hunde lieben ihr Essen noch mehr als vorher. Man kann ihnen die Freude darüber förmlich ansehen und das wiederum macht mich sehr glücklich.

Außerdem passt das Barfen perfekt zu meiner eigenen Einstellung. Ich selbst lege viel Wert auf meine Ernährung, wir kochen viel frisch und achten bewusst darauf, was auf unserem Teller landet.
Und natürlich wünsche ich mir das auch für meine Hunde. Das ist ein absoluter Vorteil vom Barfen: Du bestimmst welche Lebensmittel im Napf Deines Hundes landen. Es gibt keine Aromastoffe, Geschmacksverstärker und Co.

Mir macht es wirklich Spaß den Jungs zweimal täglich ihr Futter zuzubereiten.

B.A.R.F ist nicht das “Allheilmittel”

Aber trotz dessen, dass ich ein absoluter B.A.R.F. Fan bin und es viele Vorteile mitsich bringt, ist Barfen kein Allheilmittel und passt nicht zu jedem Hund oder Hundehalter.
Und das ist vollkommen okay!

Leider höre ich immer wieder Rechtfertigungen von Hundebesitzern die nicht barfen und das nur, weil sie von barfenden Hundehaltern schlecht dargestellt werden. Ich finde das persönlich ziemlich traurig.

Wir alle möchten für unsere Hunde nur das Beste und sollte es deshalb nicht auch okay sein, dass wir unterschiedliche Futtermethoden haben?

Deshalb nochmal: Es ist vollkommen in Ordnung, wenn man nicht Barfen möchte oder nicht Barfen kann. Man kann seinen Hund auch artgerecht mit Trocken- oder Nassfutter füttern!

Denn artgerecht zu füttern, bedeutet auch immer nach den Bedürfnissen von Hund und Halter zu füttern.

Und es gibt Situationen, da ist Barfen nicht die erste Wahl.

Du überlegst noch, ob B.A.R.F das Richtige für Euch sein könnte? Dann lies unbedingt weiter.
Ich möchte Dir gerne helfen, die richtige Fütterungsweise für Dich und Deinen Hund zu finden.

Ist B.A.R.F das Richtige für DICH

An Hand der folgenden Fragen kannst Du selbst abschätzen ob eine Barf Fütterung etwas für Dich sein könnte oder ob eine andere Fütterungsweise eher für Euch geeignet ist.

1. Wieviel Zeit hast Du bzw. möchtest Du für die Ernährung Deines Hundes aufbringen?

Ja, auch wenn einige Barfer einem gerne etwas anderes vermitteln möchten, B.A.R.F ist zeitaufwendiger als Trockenfutter oder Nassfutter zu füttern.

Aber auch hier gilt: Übung macht den Meister. Und je länger man sich mit dem Thema beschäftigt und eine gewisse Routine entwickelt, je schneller geht es einem von der Hand.

Aber je nach dem, wie man barfen möchte muss man mehr Zeit dafür einplanen.
Also, wenn Du zeitlich sehr eingespannt bist, keine Lust hast mehr Zeit in deiner Küche zu verbringen oder vielleicht garnicht weißt, dass Du eine Küche hast, ist Barfen wahrscheinlich eher nichts für Dich.

Hast Du dagegen Lust frisch das Futter für Deinen Hund zuzubereiten oder Du eh gerne in der Küche bist, dann solltest Du definitiv weiterlesen.

2. Wieviel Platz bietet Deine Gefriermöglichkeiten?

Wenn man richtig B.A.R.F durchführen möchte, braucht man auf kurz oder lang Platz. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, alles andere macht keinen Spaß.
Wenn man Fleisch, so wie ich für einen Monat im Voraus kauft, muss das irgendwo gelagert werden. Als ich mit dem B.A.R.F gestartet habe, hatten wir auch wenig Platz im Gefrierschrank und alle anderen Lebensmittel mussten, zum Leidwesen meines Freundes, weichen.
Aber irgendwann möchte man für sich selbst auch mal etwas einfrieren und sei es nur ein Eis im Sommer. Spätestens dann muss man sich vergrößern oder doch zu einer anderen Fütterungsweise wechseln.

Also, wenn Du in Deinem Apartment keinen oder nur einen Mini-Gefrierschrank hast und auch gar keine Möglichkeit Dir einen größeren zu kaufen, solltest Du noch mit dem Barfen warten.

Wenn Du aber Platz im Gefrierschrank hast oder eh schon glücklicher Besitzer einer Gefriertruhe bist, dann weiter zum Punkt Drei.

3. Ekelst Du Dich vor Fleisch?

Jaaaa, dass ist garnicht so abwegig und auch (zumindest für mich) völlig nachvollziehbar.
Und ich bin da auch ganz ehrlich zu Dir, wenn Du Dich vor Fleisch ekelst und das bloße Anfassen eine enorme Überwindung kostet, dann wirst Du keinen Spaß beim Barfen haben und dann empfehle ich Dir einen andere Fütterungsweise (z. B. Nassfutter) zu wählen.

Denn beim B.A.R.F wirst Du viel Kontakt mit Fleisch, Knochen und Innereien haben. Und das ist tatsächlich gewöhnungsbedürftig. Jeder der schon mal Pansen oder Blättermagen gerochen hat, weiß wovon ich da spreche. Wenn ich Blättermagen zubereite, verlässt mein Freund schlagartig die Küche.
Auch die Konsistenz der Innereien kann für manche gewöhnungsbedürftig sein und das zerteilen von Knochen ist manchmal auch nicht ganz ohne.

Also, wenn Du weder Fleisch anfassen, noch verarbeiten magst, dann wähle besser eine andere Fütterungsweise.
Aus Erfahrung weiß ich, dass es sehr schwer sein kann sich jeden Tag mit einem “Ekel-Thema” auseinander zusetzen. Das kann auf Dauer auch sehr belastend sein.

Hast Du dagegen keine Probleme mit Fleisch und Co. geht es weiter mit Punkt vier.

4. Hast Du Lust und Spaß, Dich mit der Ernährung Deines Hundes auseinander zu setzen?

B.A.R.F bedeutet auch, dass man sich mit dieser Ernährungsweise auseinader setzen sollte. Ein gewisses Grundlagenwissen sollte für jeden Barf-Freund Pflicht sein. Denn Barfen hat zwar viele Vorteile aber leider auch einige Nachteile oder besser gesagt Risiken, die man als Hundehalter kennen sollte.

Zum Grundwissen gehört:

  • Grundlagen über die Verdauung des Hundes
  • Grundlagen der erforderlichen Nährstoffe, der Nährstoffbedarf
  • Lebensmittelkunde – Was kann und sollte ich alles füttern
  • Knochenfütterung
  • Giftige Lebensmittel
  • Hygiene
  • Rationserstellung und -gestaltung

Hast Du Lust Dich weiterzubilden? Möchtest Du über das Barfen erfahren? Dann solltest Du definitiv mit dem Barfen starten.

Konntest Du schon etwas Klarheit erlangen? Toll, dass freut mich riesig.
Aber nicht nur wir sind bei der Entscheidung, ob Barfen das Richtige für uns ist wichtig, sondern auch unsere Hunde.

So gibt es auch einige Punkte, die bei Deinem Hund beachtet werden sollten, ob Barfen für ihn geeignet sind.
Diese zähle ich nun auf.

Ist B.A.R.F das Richtige für Deinen HUND

Nicht für jeden Hund ist Barfen tatsächlich die richtige Entscheidung. Dies sollte, wie fast in jedem Fall, individuell entschieden werden. Einige Anhaltspunkte möchte ich Dir aber gerne mit auf dem Weg geben.

1. Ist Dein Hund gesund?

Wenn Dein Hund kerngesund ist – perfekt, Du kannst ohne Bedenken mit dem Barfen starten.

Wenn Dein Hund jedoch unter einer chronischen Krankheit leidet, sollte man definitiv genauer hinschauen. Das bedeutet nicht, dass Barfen nichts für Euch ist aber man muss einfach mehr beachten und einen Barfplan sehr genau erstellen. Wenn Dein Hund krank ist (z. B. nierenkrank, leberkrank, Harnsteine hat etc.) solltest Du Dir professionelle Hilfe suchen. Sodass ihr gemeinsam einen Ernährungsplan für Deinen Hund erstellen könnt.

Natürlich helfe ich Dir auch sehr gerne dabei einen Barf-Plan nach Deinen Wünschen zu erstellen oder suche mit Dir gemeinsam Alternativen zum B.A.R.F.
Mehr Informationen zu meiner Ernährungsberatung findest Du hier.

2. Wie alt ist Dein Hund?

Dein Hund ist im besten Alter? Dann los probiert es auch.

Dein Hund ist noch ein Welpe oder ein Junghund. Auch dann ist barfen eine tolle Sache und Dein Hund kann von vielen Vorteilen profitieren aber gerade im Wachstum hat der Hund besondere Ansprüche an die Nährstoffversorgung und dem -verhältnis. Bitte lass Dich professionell bei der Erstellung Deines Barf-Plans unterstützen.

Und auch unsere Senioren haben mitunter besondere Anforderungen an ihre Ernährung, sodass es sinnvoll ist auch hier besonders auf die Rationserstellung zu achten.

Mehr Informationen zu meiner Ernährungsberatung findest Du hier.

3. Mag Dein Hund rohes Fleisch? Verträgt Dein Hund rohes Fleisch?

Ja, es gibt tatsächlich Hunde die mögen Barfen schlichtweg nicht oder sie vertragen es nicht. Und dann bringt die beste Fütterungsweise nichts.
Das wichtigste ist nämlich, dass es Deinem Hund darunter gut geht und wenn er sein Futter nicht mehr fressen möchte, er davon Durchfall bekommt oder sich vermehrt erbricht, sollte man auf eine andere Fütterungsweise ausweichen.

GrATIS-BARF-WORKSHOP

Barfen – Mein Fazit

Barfen ist eine fantastische Möglichkeit seinen Hund gesund und artgerecht zu ernähren. Sie bietet viele Vorteile und sogar Krankheiten können darunter viel besser werden. Aber wie oben schon angedeutet, es ist kein Allheilmittel. Es gibt durchaus Gründe, die gegen das Barfen sprechen.
Und in manchen Fällen (Welpen, Junghunde, kranke Hunde) sollte man sich meiner Meinung nach immer Hilfe bei einem Experten suchen. Denn gerade in diesen Fällen ist es äußerst wichtig, dass es zu keinen Nährstoffimbalancen kommt. Leidet Dein Hund unter einer chronischen Krankheit muss das definitiv bei der Rationserstellung beachtet werden.

Wenn Du Dich fragst, ob B.A.R.F etwas für Dich und Deinen Hund ist, dann nimm Dir ruhig einen Moment Zeit und gehe die oben genannten Fragen nochmal durch. Hast Du ein gutes Bauchgefühl dabei, perfekt, dann solltest Du es definitiv ausprobieren.

Hast Du Bedenken oder noch weitere Fragen rund um das Thema B.A.R.F, ist eine Ernährungsberatung vielleicht das richtige für Dich.

Wie stehst Du zum Thema B.A.R.F? Hinterlasse mir gerne ein Kommentar dazu da!

 


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