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Da das BARFen sich an einer natürlichen Ernährung des Hundes orientiert, liegt es nahe, dass auch Knochen, Knorpel oder ähnliche Bestandteile ihren Weg in den Futternapf unserer Haustiere finden. Die Knochenfütterung sollte dennoch nicht leichtfertig durchgeführt werden, denn eine Überversorgung von Mineralien sowie Verletzungen können schneller auftreten, als man denkt. Was du also bei der Knochenfütterung beachten musst, erfährst du hier:
Knochenverfütterung? Ja! Aber richtig.
Knochen beim BARFen zu Verfüttern orientiert sich wohl an der natürlichsten Ernährungsweise, die man sich für seinen Hund vorstellen kann. Sie tragen nicht nur Abwechslung und zum Kauvergnügen in der Ration bei, sondern sind auch hervorragende Mineralstofflieferanten. Für die optimale Kalziumversorgung sind sie also hervorragend geeignet.
Aufbau von Knochen
Knochen sind von Knochenhaut (Periost) überzogen. Darunter bestehen sie aus der äußeren harten Compacta und der nach innen angrenzenden Spongiosa. Die Spongiosa ist trabekalartig aufgebaut. Im Inneren der Röhrenknochen befindet sich das Knochenmark. Es dient der Blutzellbildung und wird im Laufe des Lebens in Fett umgebaut. Das Knochenmark spielt als Fettlieferant in der Fütterungspraxis allerdings nur eine untergeordnete Rolle.
Knochen verdanken ihre Festigkeit und Härte anorganischen Verbindungen. Dazu zählen vor allem Kalzium- und Phosphatverbindungen. Sie werden bei Bedarf in den Knochen eingebaut, können aber auch herausgelöst und so anderen Stoffwechselwegen im Körper zugeführt werden. Weitere Inhaltsstoffe wie Kupfer, Zink und Magnesium sind geringfügig auch in Knochen enthalten.
Aufgaben von Kalzium
- Kalzium hat wesentlichen Einfluss auf das Skelettsystem und den damit verbundenen Knochenaufbau und die Knochenstärkung bzw. Mineralisierung. Durch die Einlagerung von Kalzium erhalten die Knochen ihre optimale Härte.
- Neben Knochen, werden auch Zähne von Kalzium gestärkt.
- Die Weiterleitung von nervlichen Impulsen durch Transmitterausschüttung ist ebenso kalziumabhängig.
- Daneben spielt auch die Aufrechterhaltung des Säure-Basen Haushalts und die daraus daraus resultierende Verhinderung einer Übersäuerung, eine entscheidene Rolle.
- Die Muskelkontraktion kann nur mit Hilfe von Kalzium durchgeführt werden.
- Ebenso sind Vorgänge der Blutgerinnung von Kalzium abhängig.
Die Rolle des Phosphors
- Der größte Anteil des Phosphors im Körper, ist im Knochen gespeichert.
- Ein weitaus geringerer Anteil befindet sich in den einzelnen Zellen des Organismus und erfüllt dort wesentliche Stoffwechselaufgaben.
- Unter anderem ist Phosphor Bestandteil des ATPs, welches Im Körper alle Prozesse regelt, für die Energie aufgewendet werden muss. Darunter zählt auch die Entspannung von Muskeln.
- Daneben ist es ein Baustein der DNA von Zellen und der Zellmembran.
- Die Funktion einiger Enzyme und Hormone ist ebenso phosphorabhängig.
Die richtige Knochenfütterung beim BARFen
Die Knochenfütterung eignet sich besonders dann gut, wenn deine BARF-Ration einen Mangel an Mineralstoffen wie Kalzium aufweist (wenn du also beispielsweise nur Fleisch, Kartoffeln und Gemüse fütterst).
Bevor du also zur Knochenfütterung greifst, solltest du auch wirklich sichergestellt haben, ob dies der Fall ist. Die Überversorgung mit Kalzium (z. B. wenn du bereits Eierschalenmehl, Knochenmehl oder Calciumcitrat fütterst), stellt einen schwerwiegenden Fehler dar.
Für die Knochenfütterung eignen sich vor allem Kalbsknochen, Rippen- und Brustbeinknochen sowie Hühner, Enten – und Putenhälse oder Karkassen. Es gilt: Fleischige Knochen wie Hühner- und Putenhälse weisen eine geringere Kalziumkonzentration auf, als zum Beispiel Kalbsknochen.
Du kannst 0,5-1 g Kalbsknochen je Kilogramm Körpergewichts deines Hundes pro Tag verfüttern. Sie sind besonders reich an Kalzium und Phosphor bei einem Verhältnis von ungefähr 2,2:1. Das heißt: in nur 50 g Kalbsknochen befinden sich ca. 7000 mg Calcium. Bei Hühnerhälsen kannst du den Bedarf auf 3-5 g/kg KM/Tag erhöhen. Der Calciumgehalt ist entgegen zu Kalbsknochen deutlich geringer. So enthalten 50 g Hühnerhälse nur etwas 850mg Calcium.
Hier erfährst du, wie du deine BARF Ration richtig aufbaust.
Vorteile der Knochenfütterung
Beim BARFen werden Knochen sehr gerne als Kalzium- und Phosphorquelle genutzt. Ganze Knochen tragen darüber hinaus zur Zahnpflege bei und bieten dem Hund eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit.
Nachteile der Knochenfütterung beim BARFen
Doch die Knochenfütterung geht auch mit einigen Riskiken bzw. Nachteilen einher. Diese haben wir dir in der folgenden Grafik aufgelistet.
Jeder Hundehalter sollte die Risken kennen und entsprechend abwägen, ob eine Knochenfütterung infrage kommt oder eher nicht.
Überversorgung von Mineralien
Der mit Abstand größte Nachteil der Knochenfütterung beim BARFen stellt die Überversorgung mit Kalzium dar. Durch die vielen Mineralien wird der saure pH Wert des Magens alkalischer. Harnsteine können sich bilden, da die Eiweißverdauung beeinträchtigt ist. Außerdem können Spurenelemente wie Kupfer und Zink bei sehr hohem Kalziumgehalten nicht mehr aufgenommen werden. Das Phänomen nennt man dann sekundärer Kupfer/Zinkmangel.
Verletzungsgefahr durch Knochen
Ein weiterer nicht unwesentlicher Nachtteil ist die Splittergefahr. Durch das Zerbeißen von Knochen kann es zum Absplittern einzelner Bestandteile kommen. Diese können sowohl die Mundhöhle verletzen, aber auch abgeschluckt werden und unverdaut in der Speiseröhre, dem Magen oder Darm Verletzungen hervorrufen. Stark splitternde Röhrenknochen (z. B. Oberarmknochen) oder Knochen von altem Geflügel oder Wildtieren sollten daher grundsätzlich gar nicht verfüttert werden!
Hunde die zum Schlingen neigen, sollten auch nicht mit Knochen gefüttert werden. Durch das mangelhafte Zerkauen, können hier Knochen regelrecht im Hals stecken bleiben.
Auch Knochenkot oder Obstipationen (Verstopfungen) sind eine häufig auftretende Nebenwirkung von zu viel Knochenfütterung. Als Knochenkot bezeichnet man weißlichen, gräulichen harten/ bröckligen Kot, der nur schwer abgesetzt werden kann.
Darüber hinaus können insbesondere bei sehr harten Knochen Zahnfissuren und auch -frakturen auftreten.
Und manche Hunde vertragen Knochen schlichtweg nicht und erbrechen diese zeitnah nach der Fütterung wieder. In diesen Fällen sollte immer auf eine alternative Kalziumquelle (Eierschalen, Calciumcitrat etc.) zurückgegriffen werden.
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