Inhalte dieser Seite
- 1 Frostschutzmittel sind giftig für Hunde und Katzen
- 2 Bereits nach 30 Minuten können erste Vergiftungserscheinungen auftreten
- 3 Abbauprodukte verursachen ein akutes Nierenversagen
- 4 Die ersten Stunden sind entscheidend
- 5 Die Prognose hängt vom schnellen Handeln ab
- 6 Schütz deinen Hund vor Frostschutzmittel
Wir kennen es alle und nutzen es auch, insbesondere im Winter, regelmäßig – Frostschutzmittel.
Aber als Hundebesitzer sollte man wissen, dass dieser hochgiftig für unsere Fellnasen ist und somit unzugänglich für Hund und Katze aufbewahrt werden sollte.
Ich zeige dir heute, warum Frostschutzmittel so giftig ist, was das Tückische an dem Mittel ist und wie du im Notfall richtig handelst.
Frostschutzmittel sind giftig für Hunde und Katzen
Im Frostschutzmittel enthalten ist Ethylenglykol – ein Alkohol mit einem sehr niedrigen Gefrierpunkt. Dieser ist Hauptbestandteil der meisten Frostschutzmittel und Enteiser.
Das tückische daran, es schmeckt extrem süßlich und ist deshalb sehr beliebt bei Hunden und Katzen. So ist stellt beispielsweise das Nachfüllen des Frostschutzmittels eine mögliche Gefahr, wenn Hund oder Katze das Danebengegangene vom Boden aufschleckt, dar. Leider kommt es auch immer wieder vor, dass ein Hund vor lauter Eifer solch einen Kanister zerlegt. Jedoch können bereits kleinste Mengen Ethylenglykol tödlich sein.
Bereits nach 30 Minuten können erste Vergiftungserscheinungen auftreten
Bereits nach kürzester Zeit wird Ethylenglykol aus dem Magen-Darm-Trakt ins Blut aufgenommen. So können bereits nach 30 Minuten erste Anzeichen einer Vergiftung auftreten. Die Vergiftung mit Frostschutzmitteln verläuft immer in 2 Phasen.
Phase 1
Bereits nach 30 Minuten nach der Aufnahme treten die ersten Anzeichen auf. Die Hunde wirken betrunken. Zeigen einen torkelnden Gang und können sich nur schwer auf den Beinen halten. Insgesamt wirken sie schlapp und schläfrig.
Vermehrter Durst und häufiges urinieren, sowie Erbrechen, Übelkeit und Krämpfe sind möglich.
Phase 2
Nach einer scheinbaren Verbesserung des Zustandes, verschlechert sich in der zweiten Phase der Vergiftung der Allgemeinzustand des Hundes rapide. Es entwickelt sich ein Nierenversagen durch die Abbauprodukte des Ethylenglykols. Die zweite Phase tritt ca. 36-72 Stunden nach Aufnahme des Frostschutzmittels ein.
Abbauprodukte verursachen ein akutes Nierenversagen
Das tückische an dem Frostschutzmittel ist, dass das aufgenommene Ethylenglykol ansich nicht das Problem ist, sondern seine Abbauprodukte. Das Ethylenglykol wird in der Leber mittels speziellen Enzymen abgebaut und die entstehenden Abbauprodukte schädigen die Nieren. Es kommt zum Nierenversagen.
Die ersten Stunden sind entscheidend
Hast du den Verdacht, dass dein Hund Frostschutzmittel aufgenommen haben könnte, ist schnelles Handeln gerfragt!
In den ersten 5 Stunden kann dein Tierarzt deinem Hund ein Gegenmittel (Antidot) geben, dass den Abbau des Ethylenglykols in der Leber und damit das Nierenversagen verhindert. Das Gegenmittel – Ethanol, meist in Form von Vodka – wird über dasselbe Enzym in der Leber abgebaut und sorgt dafür, dass das Frostschutzmittel nicht abgebaut wird.
Daneben wird eine symptomatische Behandlung (Infusion, Kleislaufstabilsierung, ggf. Sauerstoff, Krampftherapie etc.) je nach Allgemeinzustandes des Hundes eingeleitet.
Ein Erbrechenlassen ist nur sinnvoll, wenn die Giftaufnahme kurz vorher geschah. Die Behandlung mit Aktivkohle ist nicht zielführend, da Aktivkohle Glykole nicht bindet.
Die Prognose hängt vom schnellen Handeln ab
Wird eine Vergiftung mit Frostschutzmitteln rechtzeitig erkannt, erholen sich die meisten Hunde wieder vollständig.
Hat der Körper aber bereits mit dem Abbau des ,Ethylenglykol begonnen, ist die Prognose schlecht und verläuft leider sehr häufig tödlich.
Mehr Informationen zur Vergiftung mit Frostschutzmitteln findest du auf CliniPharm.
Schütz deinen Hund vor Frostschutzmittel
Um eine Vergiftung mit Frostschutzmittel, Türschlossenteiser und Co zu vermeiden, solltest du diese immer fern von Hunden und Katzen lagern.
Wenn du deine Scheibenwischanlage nachfüllst, achte darauf, dass du nichts daneben kippst bzw. entferne das Danebengegangene sorgfältig.
Lass deinen Hund nicht aus Pützen am Straßenrand, auf Parkplätzen oder bei Garagen trinken.
Und falls du deine Kühlflüssigkeit im Auto selbst wechselst, solltest du auch hier darauf achten, dass dein Hund nichts davon aufnimmt.
Du möchtest noch mehr Tipps zum Winter?
- In meinem Artikel „So kommt dein Hund gut durch den Winter“, erfährst du weitere wichtige Tipps, um die schöne Winterzeit mit deiner Fellnase zu genießen.
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